· 

Bislang rollt die vierte Welle zum Glück nur bei den Infektionen

Jetzt treiben die Ferienländer im Süden die Corona-Statistik – während weniger Infizierte sterben, die Krankenhauseinweisungen noch stabil bleiben und Zahl der Intensivpatienten nur langsam steigt. Was heißt das für die künftige Aussagekraft der 7-Tages-Inzidenz? Eine Analyse.

DIE VIERTE CORONA-WELLE rollt, sie nimmt sogar weiter Fahrt auf: In der gestern zu Ende gegangenen Kalenderwoche haben die Neuinfektionen die 30.000er-Marke überschritten. Das Robert-Koch-Institut meldete am Montagmorgen 30.082 frische Corona-Fälle in den vergangenen sieben Tagen, das macht 48,1 Prozent mehr als in den sieben Tagen davor. Und erfahrungsgemäß kommen noch etliche Nachmeldungen hinzu, so es am Ende auf jeden Fall ein Plus von über 50 Prozent im Wochenvergleich werden wird. Die 7-Tages-Inzidenz stieg binnen einer Woche von 23,1 auf 36,2.

 

Und doch: Je mehr Menschen geimpft sind, desto schwerer fällt es, die Pandemie allein anhand der registrierten Neuinfektionen zu beschreiben. Was lässt sich noch aus den vom Robert-Koch-Institut (RKI) berechneten 7-Tages-Inzidenzen erkennen? Wie entwickeln sich die Zahlen für die einzelnen Altersgruppen? Welchen Einfluss haben die Sommerferien? Und was folgt aus alldem für die künftigen Indikatoren der Krise? Eine Analyse.

 

Vor allem die Jungen?

Weil mit steigendem Alter die Impfquoten zunehmen, waren viele Experten davon ausgegangen, dass in der vierten Welle vor allem die jüngeren Menschen betroffen sein würden, weil sie größtenteils noch nicht vollständig geimpft sind. In absoluten Zahlen stimmte das bislang auch: Von den 30.082 bislang für die gestern zu Ende gegangene Kalenderwoche 32 gemeldeten Neuinfektionen entfielen knapp 54 Prozent auf die Unter-30-Jährigen.

 

Doch könnte es sein, dass sich die Corona-Entwicklung gerade an einem Kipp-Punkt befindet. Denn in Kalenderwoche 32 lag das Fall-Wachstum bei den Über-30-Jährigen erstmals seit längerem genau im Durchschnitt der Gesamtgesellschaft: bei 48,1 Prozent Die wöchentlichen Wachstumszahlen insgesamt werden wie gesagt in der Endabrechnung der Kalenderwoche noch höher ausfallen, weil die Nachmeldungen fehlen. Aber die Tendenz ist bereits aussagekräftig. Sie zeigt auch, dass die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen bei den Über-60-Jähren mit 46,2 Prozent fast den Durchschnitt erreicht und bei den Über-80-Jährigen mit 51,9 Prozent deutlich darüber liegt.

 

Die absoluten Fallzahlen sind bei den Älteren noch vergleichsweise niedrig, aber die Dynamik besorgt. Denn sie ist da, obwohl die Impfquote in dieser Altersgruppe (den unzuverlässigen RKI-Zahlen zufolge) bereits bei fast 78 Prozent liegt. Was einerseits zeigt, wie leicht sich ungeimpfte Ältere infizieren. Zum anderen aber auch, dass die Zahl der Impfdurchbrüche (=Infektionen unter doppelt Geimpften) eine wachsende Rolle spielt. Für die Kalenderwochen 28 bis 31 verzeichnet das RKI davon bei den Über-60-Jährigen bereits mehr als 750 Fälle, und auch diese Zahl dürfte nicht vollständig sein.  

 

All das sind allerdings nur die Inzidenzen. Denn Impfdurchbrüche resultieren meist in weniger schweren Erkrankungen. Und solange der Anteil infizierter Älterer an allen neuen Fällen niedrig bleibt, gilt dasselbe für den Druck aufs Gesundheitssystem – weil das Risiko eines Krankenhausaufenthaltes mit dem Alter deutlich abnimmt. Genau deshalb ist es nicht mehr möglich, einfach anhand der Meldeinzidenz die Zahl der schwer Covid-19-Kranken in ein paar Wochen hochzurechnen. Dazu später mehr. Denn spannend ist zunächst auch zu sehen, woraus die aktuelle Welle eigentlich ihre Stärke bezieht.

 

Jetzt sind die Ferienländer Bayern und Baden-Württemberg dran

Über viele Wochen trieben die Nordländer Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern sowie Berlin und Brandenburg das Corona-Wachstum. Warum? Weil dort Sommerferien waren. Mit dem Urlaubsende passiert, was vorhersehbar war: Die Wachstumskurve in den fünf Ländern flacht spürbar ab – leider auf dem bereits durch die Ferien erreichten zu hohen Niveau. Konkret: In der gestern zu Ende gegangenen Kalenderwoche kamen Schleswig-Holstein, Hamburg & Co auf bislang 31,9 Prozent mehr gemeldete Neuinfektionen. Nach 63 Prozent Wachstum in der Vorwoche.

 

Dafür zieht jetzt das Wachstum in Bayern und Baden-Württemberg an – in denen bis vor kurzem noch Schule war und die bis vor zwei Wochen mit immer noch vergleichsweise niedrigen Inzidenzen glänzten. Zuwachs in der Kalenderwoche 32: schon jetzt 65,6 Prozent. Im Vergleich zu nur knapp 14 Prozent in der Vorwoche. Und genau, wie es zu Beginn der Sommerferien auch in den Nordländern und in Berlin und Brandenburg war, wiederholt sich die Geschichte auch in Bayern und Baden-Württemberg: Die 15- bis 19-Jährigen (schon jetzt +87 Prozent zur Vorwoche) und die 20- bis 29-Jährigen (+109 Prozent) sind es, die sich in den ersten Ferienwochen in Massen infizieren. 

 

In den fünf Schon-wieder-Schule-Ländern dagegen bremsen dieselben Altersgruppen das Wachstum: 22 Prozent Plus bei den 15- bis 19-Jährigen und 20 Prozent bei den 20- bis 29-Jährigen. Beachtliche Unterschiede.

 

Nicht ganz so hoch wie in Bayern und Baden-Württemberg war das gesamtgesellschaftliche Corona-Wachstum (mit schon jetzt knapp 57 Prozent) in der gestern zu Ende gehenden Woche in Nordrhein-Westfalen, wo am Mittwoch erster Schultag ist. Doch haben die sechs Wochen Ferien tiefe Spuren hinterlassen: Reingegangen ist NRW mit 1.070 gemeldeten Neuinfektionen in Kalenderwoche 25. Raus geht das größte Bundesland diese Woche mit etwa zehnmal so vielen Fällen. Schon jetzt zählt das RKI 10.265. Und da sind, siehe oben, die Nachmeldungen noch gar nicht dabei. Zum Vergleich: In Bayern und Baden-Württemberg haben sich die wöchentlichen Corona-Fälle in den vergangenen sieben Wochen etwa vervierfacht (von 1.764 in KW 25 auf aktuell bereits 6.894, plus dem, was noch kommt). Jetzt stelle man sich vor, dass die Südländer dasselbe Urlaubs-Corona-Wachstum größtenteils noch vor sich haben – und was das für die 7-Tages-Inzidenz in Deutschland bedeuten würde. Die Bundesrepublik insgesamt dürfte am Ende dieser Woche knapp siebenmal so viele Meldefälle zählen wie in Kalenderwoche 25 (derzeit bereits 30.082 versus 4.811).

 

In den Nach-Ferien-Ländern steigen die Kinder-Inzidenzen wieder langsamer

Zwischen Kalenderwoche 30 und 31 hatte sich die Zahl der gemeldeten Corona-Fälle unter den 5- bis 14-Jährigen in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern noch binnen Wochenfrist verdoppelt: von 155 auf 387 (+150 Prozent). Was vor allem daran gelegen haben dürfte, dass mit dem Unterrichtsstart zunächst in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern auch die Pflichttests in den Schule wieder aufgenommen wurden und die Dunkelziffer dadurch wieder geringer wurde. In der Zweiten Nach-Ferienwoche steigen die registrierten Corona-Fälle unter Kindern und Jugendlichen in den beiden Ländern denn auch erwartungsgemäß dramatisch langsamer: nur noch um 18 Fälle auf 405 (4,7 Prozent). In Hamburg, Brandenburg und Berlin dagegen, wo die Schule erst ein paar Tage startete, zeigt sich derselbe Pflichttest-Effekt verschoben: 436 zusätzliche Neuinfektionen (+93 Prozent) bei den 5- bis 14-Jährigen in der vergangenen Kalenderwoche 32 nach einem noch stärkeren Anstieg bereits in der Vorwoche. Nächste Woche dürfte der Nach-Ferien-Pflichttest-Effekt auch in Berlin, Brandenburg und Hamburg vollständig eingepreist sein, dann sind die Wachstumsraten bei den 5- bis 14-Jährigen auch dort wieder verlässlich – und wahrscheinlich erheblich niedriger als im Moment.

 

Im Gegensatz dazu bewegt sich das gemeldete Fall-Wachstum der 5- bis 14-jährigen Kinder und Jugendlichen in den zuletzt in die Sommerferien gestarteten Ländern Bayern und Baden-Württemberg mit bislang knapp 18 Prozent noch auf niedrigerem Niveau. Allerdings ist das kein Grund zur Entwarnung: Auch in den fünf ehemaligen Ferienländern ging es in den ersten Ferienwochen vor allem bei den 15- bis 29-Jährigen los, dann folgten die Unter-15-Jährigen – mit der oben erwähnten Schlussbilanz der Sommerferien, sobald die Pflichttests wieder aufgenommen wurden.  

 

Was folgt aus den Inzidenzen?

Die gute Nachricht zuerst. Pro Tag sterben zurzeit so wenige Corona-Patienten wie seit vergangenem Sommer nicht mehr: aktuell im Durchschnitt etwas mehr als 12 pro Tag. Und ihre Zahl sinkt weiter, obwohl die gemeldeten Neuinfektionen nun bereits seit sechs Wochen kräftig klettern. Das letzte Mal, als Deutschland eine 7-Tages-Inzidenz von 35 überschritt, Tendenz stark steigend, war es Mitte Oktober 2020. Damals starben täglich bereits 19 Covid-19-Patienten, Tendenz damals ebenfalls stark steigend. Hier haben die Impfungen also bereits eine deutliche Wirkung.

 

Währenddessen wurden für gestern 516 schwer an Covid-19 Erkrankte auf deutschen Intensivstationen gemeldet, das waren 79 mehr (+18 Prozent) als vor einer Woche. Doch auch hier stellt sich die Situation bereits günstiger dar als vor den Impfungen, nicht nur wegen des vergleichsweise langsameren Fallwachstums. Dazu ein Rechenbeispiel: Da zwischen Infektionsmeldung und Aufnahme auf der Intensivstation ein, zwei Wochen vergehen, lassen sich die gestern gemeldeten 516 Intensivpatienten in etwa der Inzidenz von 22,6 (8. August) bzw. 17,5 (1. August) zuordnen. Im Herbst 2020 jedoch resultierten diese Inzidenzen (am 9. Oktober 2020 wurde 22,4 erreicht, am 2. Oktober 14,9 ) bereits in 690 Patienten auf den Intensivstationen (am 16. Oktober).  

 

Und wie sieht es aus mit dem Zusammenhang zwischen Inzidenzen und Krankenhauseinweisungen? Die jüngsten RKI-Zahlen hierzu stammen aus Kalenderwoche 31, also noch aus der vorvergangenen Woche. Zu dem Zeitpunkt gingen die Hospitalisierungen sogar noch zurück – obwohl die Inzidenzen bereits seit einem Monat stiegen. Trotzdem wird es, das zeigen die Erfahrungen anderer Länder, dabei bleiben, dass zunehmende Inzidenzen mit einem zeitlichen Verzug auch zu zunehmenden Hospitalisierungen führen. Je höher der Anteil der älteren Corona-Patienten wieder steigt, desto stärker.  

 

Für die Kalenderwoche 31 indes wurden mit 613 Krankenhauseinweisungen noch drei Prozent weniger als in der Woche verzeichnet, wobei sich die Meldezahlen im Nachhinein immer noch (auch jetzt noch!) leicht erhöhen. Und tatsächlich scheint der Zusammenhang zwischen Inzidenzen und Krankenhauseinweisungen bereits abgeschwächt zu sein, wie der Vergleich mit Anfang Oktober 2020 zeigt, als die Inzidenzen vergleichbar hoch waren wie in Kalenderwoche 31 und ebenfalls stark stiegen:  1.609 Krankenhauseinweisungen in Kalenderwoche 41/2020. Fast dreimal so viele wie in der vorgegangenen Woche – obwohl die Erfassung 2020 noch weniger vollständig war. 

 

Bei den 60- bis 79- Jährigen waren es mit 508 Patienten sogar gut viermal so viele wie in der vorvergangenen Kalenderwoche (116). Bei den Über-80-Jährigen wurden damals 356 Krankenhauseinweisungen gezählt – gegenüber 94 zuletzt. Übrigens lag auch bei den 0 bis 14-Jährigen die Zahl der Krankenhauspatienten Anfang Oktober 2020 mit 38 leicht höher als in der vorvergangenen Kalenderwoche 31 (28). 

 

Und noch ein Aha-Erlebnis, von dem ich bereits vorige Woche berichtet hatte: Pro 100.000 Einwohner wurden in Kalenderwoche 31 nur 0,16 Krankenhauseinweisungen bei den 5- bis 14-Jährigen gezählt – im Vergleich zu 0,64 bei den 60- bis 79-Jährigen und sogar 1,65 bei den Über-80-Jährigen. Mit anderen Worten: Obwohl unter 12 noch kein einziges Kind und über 12 nur wenige Jugendlichen vollständig geimpft sind, ist ihr Risiko, schwer an Covid-19 zu erkranken, um den Faktor 4 bis 10 geringer als bei älteren (und zu mindestens 78 Prozent durchgeimpften) Erwachsenen. 

 

Was sind künftig geeignete Indikatoren der Krise?

Die Regierungschefs von Bund und Ländern haben sich bei ihrer Krisen-Konferenz vergangenen Dienstag nicht ganz von der 7-Tages-Inzidenz als Gradmesser der Pandemie trennen wollen. Einerseits zu Recht: Als Frühindikator, wie sich demnächst die Lage in den Arztpraxen und Krankenhäusern ändern könnte, bleibt sie von Bedeutung. Doch sagt sie andererseits eben nicht mehr, wie stark sich die die Lage verändert.

 

Denn der lange sehr stabile Zusammenhang zwischen den gesamtgesellschaftlichen Meldezahlen und schweren Fällen ist durch die Impfungen stark gedämpft und verläuft noch dazu uneinheitlich. Aus mehreren Gründen: Geimpfte können sich zwar (mit deutlich geringerer Wahrscheinlichkeit als Ungeimpfte) mit dem Virus infizieren. Doch wenn Geimpfte sich infizieren, erkranken sie deutlich seltener schwer (wobei das bei älteren Geimpften immer noch häufiger zu sein scheint als bei ungeimpften Kindern).

 

Deshalb müssen zwangsläufig zur Beurteilung der Pandemie-Lage die Zahl der schwer an Covid-19 erkrankten Patienten in den Krankenhäusern und auf den Intensivstationen hinzugenommen werden, dazu auch die Zahl der Verstorbenen. Und klar ist: Eine hohe gesamtgesellschaftliche Inzidenz allein sagt wenig, viel zu wenig.

 

So  wurde in den vergangenen Wochen wieder einmal intensiv über die in diesem Herbst möglichen Rekord-Inzidenzen bei ungeimpften Jüngeren diskutiert. Doch zeigen schon die aktuellen Krankenhauseinweisungen, dass dies der falsche Fokus ist. Als Frühwarn-System taugt vor allem der Blick auf die 7-Tages-Inzidenz der Älteren ab 60. Denn wenn diese stärker steigt, droht tatsächlich eine plötzliche Verschlechterung der Lage in den Krankenhäusern – hohe Impfquote hin oder her. Anstatt also einmal mehr über die Meldeinzidenzen der (zu Schulzeiten als einzigen regelmäßig getesteten) Kinder und Jugendlichen zu räsonieren, sollte die Politik in Bund und Ländern schauen, dass die Inzidenz unter den Älteren nicht zu hoch steigt. Angesichts der Zahlen in der gestern zu Ende gegangenen Woche heißt es deshalb: aufgepasst.

 

Hinweis am 16. August:

Dieser Artikel erschien zuerst am 15. August nachmittags. Heute Morgen habe ich die vom RKI aktualisierten Zahlen für die gestern zu Ende gegangenen Woche eingebaut. An den berichteten Tendenzen ändert sich nichts.




Nachtrag am 16. August:

STIKO spricht Impfempfehlung
für alle 12- bis 17-Jährigen aus

 

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt ab sofort die Corona-Impfung aller 12- bis 17-Jährigen und ändert damit ihre bisherige Einschätzung. Bislang hatten sich die unabhängigen Experten nur in bestimmten Fällen wie Vorerkrankungen für Impfungen in dieser Altersgruppe ausgesprochen. 

 

Auf Grundlage neuer Überwachungsdaten, vor allem aus dem amerikanischen Impfprogramm, könnten mögliche Risiken der Impfung für die Jugendlichen jetzt zuverlässiger quantifiziert und beurteilt werden, teilte die STIKO  am Montag mit. Außerdem hätten aktuelle mathematische Modellierungen ergeben, dass für Kinder und Jugendliche durch die Delta-Variante ein deutlich höheres Infektionsrisiko in einer vierten Corona-Welle bestehe. Auch bleibe unsicher, ob und wie häufig Long-COVID in dieser Altersgruppe auftrete. Daher komme die STIKO "nach sorgfältiger Bewertung" dieser neuen wissenschaftlichen Beobachtungen und Daten zu der Einschätzung, "dass nach gegenwärtigem Wissensstand die Vorteile der Impfung gegenüber dem Risiko von sehr seltenen Impfnebenwirkungen überwiegen."

 

Die STIKO selbst spricht von einer "Aktualisierung" ihrer Einschätzung vom 10. Juni. Vor allem aus der Politik hatte es damals heftige Kritik an der Weigerung der Kommission gegeben, eine grundsätzliche Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche auszusprechen. Die STIKO hatte sich indes immer ausdrücklich vorbehalten, ihre Stellungnahme zu ändern, sobald mehr belastbare Erkenntnisse zur Einschätzung von Nutzen und Risiken der Impfung für 12- bis 17-Jährige vorlägen.

 

Der Beschlussentwurf zur neuen Einschätzung sei soeben in das vorgeschriebene Stellungnahmeverfahren gegangen, teilte die Kommission mit.

></body></html>

Kommentar schreiben

Kommentare: 3
  • #1

    Kaulbarsch (Sonntag, 15 August 2021 17:38)

    Was sagen denn Wissenschaftler*innen (Epidemilog*innen, Virologen*innen, Statistiker*innen) zu diesen Daten?

  • #2

    PB (Montag, 16 August 2021 09:31)

    Lieber Herr Wiarda,

    wie immer ein guter Artikel.

    Ich frage mich aber nach wie vor, woher die Experten Folgendes wissen wollen/können.

    "Weil mit steigendem Alter die Impfquoten zunehmen, waren viele Experten davon ausgegangen, dass in der vierten Welle vor allem die jüngeren Menschen betroffen sein würden, weil sie größtenteils noch nicht vollständig geimpft sind."

    Denn im Unterschied zu vielen anderen EU-Ländern wird in Deutschland die Impfquote nur für die Altersgruppen von 12-17, 18-59 und 60+ Jahre erfasst. (N.B.: In Spanien wird sogar nach absteigenden Altersgruppen geimpft.)

    In Deutschland gibt es für die hier angesprochenen "Jüngeren" von 18-30 de facto keine erhobenen Impfquoten. Die o.g. Aussage mag zwar stimmen: Wissenschaft sollte aber auf fundierten Zahlen beruhen, bzw. kenntlich machen, dass man hier nur schätzt.

  • #3

    Fred Windhorst (Montag, 16 August 2021 18:03)

    Leider scheinen diese Überlegungen niemanden an der
    Statistik-"Front" zu interessieren oder zu bewegen. Oder man traut sich nicht an Einschätzungen heran. Man vergleiche auch den hierauf folgenden Blog-Eintrag, der
    die erschreckende Situation charakterisiert. D'land ist in
    dieser Hinsicht ein echtes Entwicklungsland.