· 

Zusagen einhalten, Aufwüchse starten, Erwartungen formulieren

Diesen Freitag geht es um die Zukunft des Zukunftsvertrages. Der Bund muss zu seinem Wort stehen. Ein Gastbeitrag von Lina Seitzl.

Lina Seitzl ist SPD-Bundestagsabgeordnete und Berichterstatterin ihrer Fraktion für Hochschulpolitik im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung. Foto: photothek.net.

DIE GEMEINSAME WISSENSCHAFTSKONFERENZ (GWK) tritt diesen Freitag zusammen, um über zentrale Weichenstellungen im deutschen Wissenschaftssystem zu beraten. Bund und Länder stehen in der Verantwortung, der Wissenschaft mittels verlässlicher Förderung und Planungssicherheit unterstützend zur Seite zu stehen. 

 

Erst eine leistungsfähige Wissenschaft in der Breite schafft die Voraussetzungen für Spitzenleistungen im Besonderen. Insofern ist es kein Widerspruch, dass die GWK beides auf den Weg bringen muss: die Entscheidung zur Dynamisierung des Zukunftsvertrags Zukunft und Lehre und zur kommenden Förderrunde der Exzellenzstrategie.

 

Eine zentrale Frage in den Verhandlungen bleibt die Ausgestaltung und Finanzierung des Zukunftsvertrages. Mit seiner Wirkung in die Breite des Wissenschaftssystems hinein stärkt er das Potential für wissenschaftliche Leistungsfähigkeit insgesamt.

 

In der Großen Koalition konnte man sich lediglich auf eine einmalige Erhöhung der Mittel im Jahr 2024 einigen. Dass wir nun eine Förderung der Hochschulen auf Augenhöhe mit den außeruniversitären Forschungseinrichtungen festgeschrieben haben, ist ein gemeinsamer Erfolg der Ampelregierung und der Länder. Für die Verhandlungen ist jetzt aber entscheidend, dass die in der Vergangenheit bereits getroffenen Finanzierungszusagen des Bundes in Höhe von 2,05 Milliarden Euro für 2024 eingehalten werden. Mit der jährlichen Mittelerhöhung ist darüber hinaus sichergestellt, dass die Hochschulen die benötigte Planungssicherheit erhalten. 

Als Mittelgeber muss der Bund zudem konkrete Erwartungen formulieren. Dazu gehören gute Arbeitsbedingungen in der Wissenschaft durch die Schaffung von mehr Dauerstellen. Auch sollten die Erfahrungen aus der Corona-Pandemie nicht unberücksichtigt bleiben. Diese hat den hohen Bedarf an Beratungs- und Betreuungsangeboten für Studierende deutlich zu Tage gebracht, auf den es zu reagieren gilt. Ebenso muss die digitale Lehre den Anforderungen des 21. Jahrhunderts gerecht und somit die Entwicklung innovativer Lehr- und Lernkonzepte weiter vorangetrieben werden.

 

Die Hochschulen sehen sich in der Krise mit multiplen Belastungen und Herausforderungen konfrontiert. Umso wichtiger ist es, ihnen mit der angestrebten Dynamisierung spürbaren Rückenwind zu geben. Faktische Mittelkürzungen kämen für die Hochschulen aktuell zur Unzeit. 

 

Eine Förderung von Studium und Lehre steht für uns auf Augenhöhe zur Förderung des Paktes für Forschung und Innovation. Damit das gelingen kann, braucht es jetzt verlässliche Aufwüchse.


Kommentar schreiben

Kommentare: 0