Wie kommen Sie darauf, Herr Günther?
Uni-Präsident Oliver Günther rechnet in einem Gastbeitrag aus, was es kosten würde, die Aussicht junger Doktoranden auf eine Dauerstelle in der Wissenschaft zu verdoppeln. Im Podcast will Jan-Martin Wiarda es nochmal genau von ihm wissen.
Foto Oliver Günther: Ernst Kaczynski.
WAS WÜRDE ES eigentlich bedeuten, die Forderung nach mehr Dauerstellen in der Wissenschaft mit der Förderung des Gemeinwohls in Einklang zu bringen, fragt Oliver Günther, Präsident der Universität Potsdam, in einem Gastbeitrag hier im Blog. Und präsentiert neben einer Analyse von Status Quo ("Deutschland besonders extreme Unsicherheit zwischen Promotion und Professur ") und diskutierter Reformvorhaben ("die Novelle des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes macht der Habilitation endgültig den Garaus") eine Modellrechnung, was mehr Dauerstellen die Hochschulen auf Dauer kosten würden.
Aber wie kommt Günther überhaupt zu seinen Einschätzungen und seinen Schlussfolgerungen? In einer neuen Podcast-Folge von "Wiarda wundert sich" stellt Jan-Martin Wiarda dem Wissenschaftsmanager jede Menge Fragen zu seinem Gastbeitrag – und hält dagegen, wo er Günthers Argumentation nicht stichhaltig findet.
Aber hören Sie selbst – und sagen Sie anschließend in der Kommentarspalte, ob Ihnen das Format gefallen hat. Falls ja, könnte es das demnächst hier im Blog öfter geben: einen streitbaren Gastbeitrag – und dazu ein streitbares Gespräch von Jan-Martin Wiarda mit dem Gastautor.
Kommentare
#1 - Für meinen Geschmack bleibt die Berechnung zu sehr im…
#2 - Das crossmediale Format finde ich gut, da der…
Was das konkrete Thema betrifft, aergert mich, dass wieder einmal die gerne in der Politik verwendete Ueberspitzung bemueht wird, man verlange bei einer Novelle des WissZeitVG eine garantierte Dauerstelle fuer jeden Doktoranden_in. Jeder weiss, dass das nicht geht.
Das WissZeitVG muss reformiert, bestenfalls abgeschafft werden, weil es in seiner Auslegung geradezu irre Blueten schlaegt, vorallem in der Berechnung des "akademischen Alters" eines_er Wissenschaftlers_in und den darausfolgenden Moeglichkeiten jemanden als Wissenschaftler_in zu wieder-/weiterzubeschaeftigen. Diese Diskussion um 6+6, 3+3 oder 4+2 stellt aus meiner Sicht ein "Quacksalber-Herumgepfusche" an den Symptomen der Krankheit, an der das deutsche Hochschulsystem leidet.
Als groesstes Manko bewerte ich jedoch den "overreach" des WissZeitVG auf die privaten Hochschulen. Warum laesst man da nicht marktwirtschaftliche Kraefte walten, sondern zwingt die privaten Hochschulen an dieselbe Kette wie die staatlichen? Mein Eindruck ist, dass man bewusst den staatlichen einen "Wettbewerbsvorteil" (Verbeamtungen, staatliche Foerderungen etc.) einraeumen moechte. Mit Exzellenzstrategie etc. traeumt man von einem "deutschen Harvard", vergisst dabei aber, dass man sich an Institutionen misst, die ueber Jahrhunderte privatwirtschaftlich wachsen konnten. Also, weg mit der unnoetigen Regulierung und die "Innovationskraft" des freien Bildungsmarktes entfesseln. Wenn die staatlichen Unis/Hochschulen sich Ketten anlegen moechten beim Wettbewerb um die "Best and Brightest", nur zu. Von der FDP im BMBF haette ich da mehr erwartet (hab sie trotzdem nicht gewaehlt).
#3 - Im Interview spricht OG davon, dass in D nahezu alle…
Im Interview spricht OG davon, dass in D nahezu alle TT-Professuren auch Tenure bekommen - was sich mit meinen eigenen Beobachtungen deckt (nämlich: alle). Aber gibt es dazu eine Statistik?
Danke,
PS: ich finde das kombinierte Format interessant, aber das Interview behandelt sehr viele Themen - ich hätte mir weniger davon und dafür mehr Tiefe, z.B. die Grundlage der Schätzung "300 Millionen" gewünscht
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