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Titel ohne Zukunft?

Privatdozentinnen und Privatdozenten sind habilitiert, hochqualifiziert – und oft ohne Einkommen, Stelle oder Perspektive. Eine neue Initiative will ihnen in der Debatte um bessere Karrierechancen in der Wissenschaft Gehör verschaffen. Wer steht hinter "PD Prekär"? Ein Gespräch über akademisches Prekariat, strukturelle Ausgrenzung und den Willen zur Mitgestaltung.
Collage aus drei Portraitfotos von Jörg Sternagel, Jennifer Henke und Julia Hauser.

Julia Hauser, Jörg Sternagel und Jennifer S. Henke (von links im Uhrzeigersinn) sind die Gründer von "PD Prekär". Fotos: privat.

Frau Hauser, Frau Henke, Herr Sternagel, Sie haben das Netzwerk "PD Prekär" gegründet. Ihr Ziel: mehr Sichtbarkeit für die Gruppe der Privatdozentinnen und Privatdozenten in der Debatte um bessere Karrierebedingungen in der Wissenschaft. Wollen Sie "#IchbinHanna" und Co. die Aufmerksamkeit streitig machen?

Julia Hauser: Wir unterstützen deren Anliegen ausdrücklich, wir sind selbst teilweise in mehreren Initiativen aktiv, und wir sind vernetzt: PD Kristin Eichhorn zum Beispiel, eine der Mitbegründerinnen von "#IchbinHanna", ist auch bei uns engagiert. Gleichzeitig stellen wir fest: Eine Statusgruppe blieb in der öffentlichen Debatte bislang außen vor – nämlich die der Privatdozentinnen und Privatdozenten. Dabei befinden sie sich an einer besonders prekären beruflichen Situation.

Was genau ist eigentlich ein Privatdozent, kurz: PD?

Jörg Sternagel: Der PD ist der vierte und höchste akademische Grad an einer Universität – nach Bachelor, Master und Promotion. Wenn man seine Habilitation geschafft hat, erhält man den Titel Privatdozent:in. Um den Titel zu behalten, ist man verpflichtet, mindestens einmal im Jahr – in der Regel sogar zweimal – sogenannte Titularlehre zu leisten, und zwar an der Universität, an der man habilitiert wurde. Nur dass es für diese Lehre keine Stelle gibt und in der Regel kein Honorar. Keinen Cent.

Jennifer S. Henke: Der Großteil der Universitäten stellt nicht einmal bezahlte Lehraufträge aus, sondern nur unvergütete – so steht man trotzdem im Curriculum und darf Prüfungen abnehmen. Das Krasse ist: Lehraufträge ohne Bezahlung sind rechtlich eigentlich gar nicht zulässig. Viele PDs wissen das aber nicht. Und die übrigen nehmen die Aufträge an aus dem Zwang heraus, sonst ihren Titel zu verlieren – den sie wiederum brauchen, um sich zu bewerben und aus dieser Sackgasse herauszukommen.

Sternagel: Viele PDs zahlen sogar drauf: wenn sie nicht am Ort ihrer Habilitation wohnen und für die Seminare oder Prüfungen anreisen müssen. Manchmal zwischen Städten wie Berlin und Hamburg. Seit der Pandemie ist immerhin auch digitale Lehre möglich, aber die Organisation liegt nahezu vollständig in unserer eigenen Verantwortung. Die Universitäten unterstützen uns dabei fast nie.

"Wir haben de facto Berufsverbot."

Wie erklärt sich diese Zwangslage vieler PDs?

Henke: Für die meisten PDs ist die maximale Befristungsdauer, die das Wissenschaftszeitvertragsgesetz (WissZeitVG) vorgibt, bereits abgelaufen. Das heißt: Wir dürfen auf klassischen wissenschaftlichen Mitarbeiterstellen nicht mehr beschäftigt werden und haben de facto Berufsverbot – mit wenigen Ausnahmen wie einer Vertretungsprofessur. Aber die sind selten, immer befristet, oft mit Phasen der Arbeitslosigkeit dazwischen verbunden. Noch dazu werden sie in der Regel nicht ausgeschrieben – man muss gefragt werden, zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein.

Hauser: Und weil man auf einer Juniorprofessur vorübergehend verbeamtet wird, bekommt man danach nicht einmal Arbeitslosengeld I. Das Gleiche gilt, wenn man im Anschluss an eine Juniorprofessur ein längeres Stipendium ergattert hat. Beides habe ich erlebt.

Henke: Aber natürlich besteht auch in Zeiten der Arbeitslosigkeit die Pflicht zur Titularlehre weiter. Fahrt- und Übernachtungskosten muss man trotzdem tragen. Man kann zwar jedes Semester aufs Neue eine Befreiung beantragen, aber ohne Rechtsanspruch – die Genehmigung liegt im Ermessen der Universität.

Was bedeutet das für Sie persönlich?

Sternagel: Vor allem in Südwestdeutschland gibt es neben der Vertretungsprofessur noch eine weitere, in der Regel befristete Option für habilitierte Personen: akademische Rats- oder Oberratsstellen. So eine habe ich zurzeit.

Das sind die Reste des akademischen Mittelbaus, der fast überall abgeschafft wurde?

Sternagel: Exakt. Aber diese Stellen sind extrem rar geworden und existieren überhaupt nur noch in einigen Bundesländern. An manchen Universitäten kommen neuerdings Studienratsstellen dazu – da bewegt sich etwas, aber bei weitem nicht genug.

Henke: Wenn man das Glück hatte, bis zum Erreichen der WissZeitVG-Maximalbefristung ordentlich verdient zu haben, bekommt man ein Jahr Arbeitslosengeld. Aber dann ist Schluss. Ein zweites Jahr, mit dem viele rechnen, gibt es nicht. Das ist ein Mythos. Dann beginnt die lange Wartezeit bis zu dem möglichen Ruf auf eine Professur, von dem man nie weiß, ob er wirklich kommt. Zwischendurch mit Glück eine Vertretungsprofessur, ansonsten leben wir von unseren Ersparnissen. Nur: Wenn man sich bis ins fünfte Lebensjahrzehnt etwa auf halben Doktoranden- und Postdoc-Stellen durchs Wissenschaftssystem geschlagen hat, kann man sich ausrechnen, wie bei den meisten von uns der Kontostand aussieht.

"Und dann hört man auch noch Kommentare wie: "Als Frau brauchen Sie doch kein eigenes Einkommen."

Und dann?

Henke: Es reicht eben nicht, sich einzureden: "Ich halte jetzt die durchschnittlichen sechs Jahre durch, und dann werde ich irgendwann erlöst." Es kann auch einfach ins Nichts führen. Oft bleibt nur noch, sich von den Eltern oder vom Beziehungspartner unterstützen zu lassen. Wenn es sie denn gibt. Das ist die existenzielle Lage, mit der die meisten PDs konfrontiert sind: Man versucht, seine Miete zu zahlen, erwirbt keinen Rentenanspruch, und wenn es darauf ankommt, gibt die Bank einem keinen Kredit.

Hauser: Und dann hört man auch noch Kommentare wie: "Als Frau brauchen Sie doch kein eigenes Einkommen." Das habe ich mehrfach erlebt – ein reaktionärer Rückfall. Wir sind hochqualifiziert, wir haben uns etwas dabei gedacht – um gesagt zu bekommen: "Ist ja nicht so schlimm, du kannst Hausfrau werden"?

Sternagel: Das ist für viele PDs ein permanentes Gefühl der Unsicherheit. Man ist ständig damit beschäftigt, nachzuschauen: Wo kann ich mich noch bewerben? Wo ist eine Stelle ausgeschrieben? Man bewirbt sich längst auch im Ausland, weil man sich nicht einreden kann: "Es wird schon irgendwie in Deutschland klappen." Man schaut in die USA, nach Dänemark, in die Schweiz, nach Tschechien und so weiter. Das alles macht den Alltag unruhig – es ist eine ständige Anspannung.

Hauser: Was mir bei Bewerbungen auf Professuren im Ausland auffällt: Bewerbungsverfahren sind dort viel schneller. In den Niederlanden oder Österreich dauert das oft nur wenige Monate. In Deutschland sprechen manche Unis offen von zwei bis vier Jahren – das ist absurd. Wer sich bewirbt, braucht Einkommen. Und kein Wunder, dass wir so einen geringen Anteil internationaler Professor:innen haben. Das spricht sich rum.

Sternagel: Zumal die Berufungsverfahren bei uns so intransparent sind. Oft erfährt man erst spät, ob man als enger Bewerber eingeladen wird, wer in der Kommission sitzt – im Ausland ist das meist offener. Und: Das Alter spielt zunehmend eine Rolle. Viele von uns sind inzwischen Anfang oder Mitte 50 – auch das wird zum Problem.

Wie oft denken Sie ans Aufgeben? Wie oft denken Sie: Ich verlasse die Wissenschaft, ich suche mir einen Job im Verlag, Museum, Journalismus?

Henke: Natürlich will niemand von uns freiwillig aufgeben. 

Sternagel: Nach Alternativen außerhalb der Wissenschaft zu suchen, ist leichter gesagt als getan. Wir gelten durchweg als überqualifiziert. Als ich mich einmal bei einem Verlag um ein Volontariat beworben habe, kam schnell die Absage: "Sie sind doch habilitiert – warum wollen Sie denn sowas machen?" Das gehe einfach nicht, wurde mir gesagt.

Henke: In Wirklichkeit meinen viele Personaler mit "Überqualifikation" eher "Fehlqualifikation".  Oft hat man den Eindruck: Unsere Kompetenzen werden nicht verstanden, unsere Arbeitserfahrung innerhalb der Wissenschaft wird nicht anerkannt. Es reicht schon, wenn ein Mitbewerber nur zwei Minuten in einer vergleichbaren Position gearbeitet hat wie die, die besetzt werden soll. Dann fallen wir PDs durchs Raster. Einfach deshalb, weil wir schon so lange ausschließlich im Wissenschaftssystem unterwegs sind. Dabei sind wir vielfältig qualifiziert, haben etliche Jahre Verwaltungs-, Organisations- und auch Führungserfahrung.

Hauser: Der außerwissenschaftliche Arbeitsmarkt kennt den Status "Privatdozent:in" doch oft gar nicht. Manche denken sogar, wir seien verbeamtet oder würden zumindest entlohnt. Ironisch könnte man sagen: In einem akademischen System, das fast nur Befristungen vorsieht, haben PDs tatsächlich eine der wenigen unbefristeten Stellen. Titularlehre kann man ewig machen. Nur eben leider unbezahlt.

"Das System hat Jahrzehnte in unsere Ausbildung investiert – und verschrottet dann ausgerechnet den Teil mit der größten Erfahrung."

Sie haben als "PD Prekär" einen Forderungskatalog aufgestellt. Was steht drin?

Sternagel: Vor allem: Der klassische Mittelbau muss gestärkt werden – auch mit Privatdozent:innen. Wir fordern planbare Karrierewege jenseits der Professur: etwa durch unbefristete akademische Räte, Oberräte, Studienräte. Spätestens nach der Habilitation sollte es solche Perspektiven geben.

Hauser: Wir brauchen Entfristungsperspektiven. Viele von uns möchten im Wissenschaftssystem bleiben, es mitgestalten – das muss möglich sein.

Henke: Das System hat Jahrzehnte in unsere Ausbildung investiert – und verschrottet dann ausgerechnet den Teil mit der größten Erfahrung. Das ist Ressourcenverschwendung. Wir fordern: Abschaffung der verpflichtenden Titularlehre. Und wenn es Lehraufträge gibt, dann bitte: bezahlt! Schluss mit Gratisarbeit. Außerdem: mehr Transparenz über Rechte und Pflichten von Privatdozierenden. Aktuell kennt niemand unsere Rechte – nur die Pflichten. Die Unis sollen auch Verantwortung übernehmen für den Verbleib von PDs. Langfristig brauchen wir mehr Flexibilität auf dem außeruniversitären Arbeitsmarkt. Und: Wir müssen uns untereinander endlich vernetzen!

Sternagel: Genau! Unser Netzwerk soll ein Ort der Solidarität sein – kein Konkurrenznetzwerk. Auch nicht zu "#IchbinHanna" oder dem "Netzwerk für Gute Arbeit in der Wissenschaft". Es geht darum, unsere Perspektive in die Gesamtdebatte einzubringen, Veränderungen zu bewirken, gemeinsam Sichtbarkeit zu schaffen.

Apropos Sichtbarkeit: Wie viele Privatdozent:innen gibt es eigentlich in Deutschland?

Hauser: Nicht einmal das weiß man genau. 2012 waren es laut Wikipedia rund 5.000, aber der Zahl ist nur schwer zu trauen. Habilitationen werden erfasst, PDs nicht. Mein Fachverband schätzt aktuell etwa 120 PDs in den Geschichtswissenschaften – aber wie verlässlich das ist, keine Ahnung.

Der Wissenschaftsrat hat sein mit Spannung erwartetes PositionspapierPersonalstrukturen im deutschen Wissenschaftssystem“ beschlossen und vorgestellt. Ihr erster Eindruck?

Hauser: Wir begrüßen die Forderungen des Wissenschaftsrats nach einem längst überfälligen und notwendigen Kulturwandel. Wir stellen allerdings fest, dass in dem Positionspapier der Begriff "Privatdozent:innen" nicht explizit Erwähnung findet – bis auf die Aufzählung von Personalgruppen, was an sich bereits ironisch ist, da mit dem PD-Titel keine Entlohnung einhergeht.

Henke: Gleichzeitig wird aus dem Papier ersichtlich, dass berufungsfähige Personen, zu denen PDs gehören, der Stellenkategorie S4 zugeordnet werden und demnach unbefristet auf W2/W3 oder sogar außertariflich höher beschäftigt werden sollen. Begrüßenswert ist auch, dass das Papier das Armutsrisiko von Forschenden anspricht, die etwa vom befristeten Beamtenstatus auf das (befristete) Angestelltenverhältnis wechseln müssen. Es ignoriert dabei jedoch völlig, dass viele PDs mit dem "Up or Out"-Problem konfrontiert sind und der Fall ins Nichts vorprogrammiert ist.

Sternagel: Für PDs muss es grundsätzlich Anschlusszusagen in Form von festen und adäquat entlohnten Stellen geben. Dies würde auch die Professor:innen entlasten. Mit der Gratisarbeit muss Schluss sein. Dazu müssen jedoch auch die Haushalte der Hochschulen endlich und ordentlich ausfinanziert werden.

Kommentare

#8 -

Fumarius | Do., 17.07.2025 - 19:23

Da "Privatdozent" tatsächlich, wie geschrieben,  keine Personalkategorie ist, sondern ein Titel, verstehe ich die Fokussierung  der Forderungen auf "feste Stellen für PDs" oder Anschlusszusagen für diese Gruppe nicht so ganz: Nur daraus, dass man meinte, sich in eine Richtung zu qualifizieren, ergibt sich doch noch kein Anspruch auf eine Stelle? Ein Hochschulabschluss oder eine Promotion wird doch auch nicht mit einem solchen Anspruch verbunden... dass mit dem Weg aktuell besonders hohe Risiken verbunden sind, ist gewiss problematisch (aber ja auch nicht neu oder überraschend), das Problem liegt aber insgesamt in der allgemeinen Personalstruktur und betrifft damit viele, nicht nur Persone ,  die sich auch zum PD qualifizierte haben - und warum jetzt denen, die schlicht am längsten im System geblieben sind, besondere Vorrechte eingeräumt werden sollten, erschließt sich mir nicht ganz. Eher wird andersherum ein Schuh draus: Nur noch die, die bereits eine dauerhafte Perspektive im System haben (per Dauerstelle oder Anschlusszusage),  sollten künftig noch eine Qualifizierun zum PD anstreben - falls sie auch den Weg zur Professur gehen wollen.

#8.1 -

Schöneberger | Do., 24.07.2025 - 09:45

Antwort auf von Fumarius (nicht überprüft)

genau das ist der Punkt. Habilitation nur für Personen, die via tenure-track oder eine Nachwuchsgruppenleitung eine verlässliche Perspektive auf ein dauerhaftes Verbleiben im Wissenschaftssystem haben.  Zudem lenkt die Thematisierung der PDs nur wieder vom Grundproblem des deutschen Wissenschaftssystems ab: dass zu viele PhDs jahrelang im System verbleiben und nicht (wie z.B. in USA/UK) ein schneller Cut nach dem PhD gemacht wird.

#9 -

Michael Liebendörfer | Sa., 19.07.2025 - 14:41

Die Kritik ist in weiten Teilen nachvollziehbar, aber es fehlt für mich die Frage (und Antwort darauf): Kann der Titel "Privatdozent" nicht einfach weg? Man kann sich habilitieren und damit eine hohe Qualifikation auch formal ausweisen. Was passiert, wenn man auf die Lehre im Anschluss verzichtet und eben kein PD ist, sondern ein Dr. habil? Formal hängt nichts, weder Lehrtätigkeit noch berufbarkeit, an diesem Titel. Ändert es die Chancen auf eine Berufung? In meinem Fach wäre das sehr sicher nicht so.

Der Rest ist dann eher die gewohnte #ichbinHanna-Debatte. Da bin ich bei Fumarius, natürlich muss der Ausstieg aus der Wissenschaft im aktuellen System denkbar sein. Automatisch eine Stelle für alle (dann ja noch viel mehr PDs) zu schaffen, ist keine realistische Option. Wir sollten überlegen, wie wir nicht ganz so viele Menschen in solche Sackgassen locken. (Wobei das mit dem "locken" eine Frage der Perspektive ist. Wenn Menschen in der Arbeitslosigkeit nach dutzenden nicht-erfolgreichen Bewerbungen noch fest nur das Berufsziel "Wissenschaft" für sich sehen, sehe ich kaum Handlungsoptionen für die Wissenschaftseinrichtungen, weniger zu "locken".)

#9.1 -

Kai-Uwe | Sa., 26.07.2025 - 16:21

Antwort auf von Michael Liebendörfer (nicht überprüft)

Leider gibt es den Dr. habil. nicht überall. Auf Wikipedia ist eine nette Aufstellung: https://de.wikipedia.org/wiki/Privatdozent

Neben Berlin, Bayern, Sachsen und Hessen ist das in Brandenburg und NRW von der Uni abhängig. Übrigens ist das kein Titel, sondern nur eine Bezeichnung. Warum? Titel können nicht so leicht entzogen werden. Das Recht, eine Bezeichnung zu führen, ist wohl verwaltungsrechtlich einfacher wieder absprechbar.

Und doch: in vielen Fächern ändert der PD etwas an den Chancen auf eine Berufung.

Übrigens wird auch da anders ein Schuh daraus: Nach dutzenden erfolglosen Bewerbungen auf Professuren, Lehr- und Forschungskonzepten, Vorsingen und unbezahlten Reisekosten zu den jeweiligen Hochschulen bleibt Ende 40 oft nur noch der Ausstieg aus der Wissenschaft. Kaum jemand geht wegen erfolgloser Bewerbungen in die Wissenschaft. Das ist wohl vielmehr dem Stereotyp des weltvergessenen Fachidioten geschuldet. Entbehrt jeglicher Grundlage

#9.1.1 -

Michael Liebendörfer | Di., 29.07.2025 - 10:10

Antwort auf von Kai-Uwe (nicht überprüft)

Danke für Ihre Perspektive!

#10 -

Ruth Himmelreich | Mo., 21.07.2025 - 09:52

Laut Destatis finden 60 Prozent der Habilitationen im Bereich der Medizin und Gesundheitswissenschaften statt: https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2024/07/PD24_258_213.html Sehr viele der dort Habilitierten werden PD, um dann später mindestens eine (durchaus einkommenssteigernde) apl-Professur zu erhalten. Aus dieser Ecke hört man höchstens Klagen über über üble Arbeitsbedingungen (unbestritten, dass es die gibt), aber "oft" ohne Einkommen, Stelle etc.? Nicht wirklich.

 

 

 

 

#10.1 -

McFischer | Di., 22.07.2025 - 12:01

Antwort auf von Ruth Himmelreich (nicht überprüft)

Ich bin hier kein Experte, aber aus dem weiteren Bekanntenkreis geschlossen ist es bei Medizinern durch die Doppelrolle Klinik + Forschung/Lehre anders gelagert als in anderen Disziplinen. Das Einkommen wird durch eine klinische Position erarbeitet (Oberarzt etc.), was teils auch mit Forschung einher geht, die aber aus Zeitgründen begrenzt bleibt.  Der PD-Titel ist dann ein Schritt zur Professur (mit mehr Forschungsmöglichkeiten), dient aber selbst auch der Anbindung an Forschung & Lehre in Unikliniken, ist zum Teil vielleicht auch einfach symbolisch - aber für das Einkommen nicht relevant, da dieses schon durch die Haupttätigkeit erbracht wird.

(Sollte ich mich hier irren, nehme ich gerne entsprechende Erfahrungen aus erster Hand zur Kenntnis.)

#11 -

McFischer | Mo., 21.07.2025 - 12:24

Offenbar gibt es laut Interviewten keine belastbaren Zahlen zu Privatdozenturen. Es wäre interessant, auf welche Fachrichtungen sich diese verteilen.

Nach meinem Eindruck ist die Zahl der PDs besonders in den Geisteswissenschaften hoch, vor allem Geschichtswissenschaften und den Sprachen (Germanistik etc.). Vermutlich kommen hier mehrere Faktoren ungünstig zusammen: anspruchsvoller und langer Weg bis zur Habilitation + begrenzte Zahl an Professuren (auch keine Option zb. an eine FH zu gehen) + wenig Exit-Optionen in Wirtschaft, Verwaltung etc.

 

#12 -

Anne Hauser | Mo., 21.07.2025 - 17:00

Die seit Jahren praktizierte ostentative Missachtung der hohen Kompetenz von PDs in Deutschland ist nicht akzeptabel, weder für die Betroffenen noch für den Wissenschaftsstandort Deutschland. Das vorherrschende Prinzip "Arbeiten ohne Vergütung" , nur um die gesetzliche Pflicht zur Titularlehre zu erfüllen und ohne  jegliche Aussicht auf weiteren beruflichen Erfolg grenzt an Ausbeutung und ist moralisch nicht vertretbar. Hier sind Politik und Gesetzgebung aufgefordert, aufzuwachen und im Sinn der PDs aktiv zu werden. Denn: Bildung schafft Zukunft - und genau die brauchen wir.

#12.1 -

Berliner Uni | Di., 22.07.2025 - 11:50

Antwort auf von Anne Hauser (nicht überprüft)

Ich teile viele der genannten Kritikpunkte. Wenn ein Lehrauftrag vergeben wird, sollte er vernünftig bezahlt werden. Institute, die ihre Lehre zu großen Teilen auf Lehraufträgen aufbauen, machen etwas grundsätzliches falsch, weil das Programm dann auf Ausbeutung basiert – und Universitäten sollten das verhindern. Bezahlung sollte auch Vorbereitung und Prüfungen beinhalten. Institute sollten sehr zurückhaltend mit der Vergabe von Lehraufträgen an Personen werden, die das schon lange machen und immer noch auf eine Festanstellung hoffen, obwohl diese Hoffnung zunehmend irreal erscheint. Berufungskommissionen sollten nicht erwarten, dass sich Bewerber*innen „im Rennen halten“, indem sie kontinuierlich Lehraufträge annehmen – und das auch nicht zur Grundlage ihrer Entscheidungen machen.

Aber – wer habilitiert, sollte auch nicht denken, dass damit ein Recht auf eine spätere Festanstellung verbunden ist. Jede Person in dieser Situation weiss (schon sehr früh), dass die Festanstellung in den Fächern, in denen deutlich mehr habilitiert wird als es Professuren o.ä. gibt, nur wenigen gelingen wird – daran ist nichts geheim. Jeder dieser Personen steht selber in der Verantwortung zu entscheiden, wie lange es/sie es versuchen will – und wer eine wachende Zeit lang Lehraufträge annimmt, ohne eine konkrete Aussicht auf Festanstellung erlangt zu haben, sollte nicht erwarten, dass damit seine oder ihre Chancen automatisch steigen. Oder "das System" eine Verpflichtung hätte, schliesslich nachzugeben, wenn man nur lange genug dabei bleibt.

Optimale Lösungen wird es in diesen Fragen nicht geben, aber mir scheint die prinzipielle Idee, eine Entscheidung früher zu treffen, richtig. So eine „Entscheidung“ muss dann aber auch von den akzeptiert werden, die nicht für einen Tenure Track o.ä. ausgewählt werden. Die Universitäten können das nicht durchsetzen, da man niemanden verbieten kann, sich weiter (und weiter und weiter) zu bewerben.

MfG.

#12.1.1 -

McFischer | Do., 24.07.2025 - 13:27

Antwort auf von Berliner Uni (nicht überprüft)

Ihren Einwand/Beitrag finde ich grundsätzlich sehr gut.  Es gibt dabei aber zwei Perspektiven:

Die Perspektive des/der PD: Hier stimme ich zu. Es ist sicher eine Empfehlung an jede/n PD sich ab einem gewissen Zeitpunkt zu überlegen, eine Exit-Option aus der academia zu wählen, anstatt sich (wohl oft zunehmend frustriert) mit bezahlten oder gar unbezahlten Lehraufträgen weiterzuhangeln. Realismus hilft und schützt.

Die Perspektive des Systems: Mich stört, dass Sie hier das etablierte Lied der Bestenauslese letztlich weiter fortführen: es gibt halt wenig Professuren, jede/r weiß dass, also nicht jammern, wenn es für eine nicht passt. Ich finde es so ungemein (ver)störend, dass es im universitären Hochschulwesen diese Denkweise immer noch gibt, die letztlich auf der Illusion des einzigartigen Halb-Genies auf dem Lehrstuhl beruht. Nur die allerbesten, engagiertesten, international erfahrensten usw. Forscher/innen kommen nach oben. Alle anderen sind eh nur zweitrangig und damit zumindest an der Uni nicht mehr zu gebrauchen - so in der Art. Welches Unternehmen würde es sich leisten, ständig die "mittlere Führungsebene" zu kündigen und auf einem Modell zu existieren, wo es nur die oberste Leitung und dann jede Menge wenig erfahrener Neueinsteiger gibt?! Keine, weil alle wissen, dass gerade die mittlere Ebene die Hauptlast im nachhaltigen Bestand und auch der Weiterentwicklung einer Organisation, eines Unternehmens trägt.

#12.1.1.1 -

Berlin Uni | Sa., 26.07.2025 - 14:18

Antwort auf von McFischer (nicht überprüft)

Danke für Ihre Gedanken. Ich bekenne mich ganz klar zum Prinzip der Bestenauslese. Wenn such viele Personen auf eine Stelle bewerben, die aus Steuergeldern lebenslang (und nicht schlecht) finanziert wird, soll auf jeden Fall der/die Beste ausgewählt werden. Ich bekenne mich auch dazu, dass ich denke, dass nicht alle Kandidat*innen gleich geeignet sind, sondern es erhebliche Unterschiede in vergangener Leistung, Leistungsbereitschaft und -fähigkeit gibt. Man kann darüber streiten, ob Berufungsverfahren zuverlässig genau die Besten finden oder was passiert, wenn mehrere Bewerber*innen nahezu gleich gut sind - was aber alles nicht gegen Bestenauslese spricht.

Der Vergleich zur Wirtschaft, oft gezogen, hinkt m.E.n. erheblich. Wenn sich in der Wirtschaft 10 Personen auf eine Stelle bewerben, werden nicht alle 10 genommen, sondern der/die beste ausgewählt. Viele Unternehmen wechseln ständig ihr Führungspersonal aus - auf allen Ebenen. Wenn in der Wirtschaft zu viele Personen angestellt wurden - die nicht mehr finanziert werden können - , kann entlassen werden - undenkbar im öffentlichen Dienst. Schließlich sind Universitäten zu ganz großen Teilen Ausbildungsstätten, und das geht bis vor die Professur - auch ein junger Postdoc kann noch sehr viel lernen. In vielen Fächern sind diese Personen in der Wirtschaft heiß begehrt, es ist also essentiell, dass davon mehr ausgebildet werden, als es universitäre Stellen gibt. So wie Schüler nicht alle Lehrer werden sollen, müssen auch nicht alle PostDocs Professoren werden. Wer denkt, dass "das System" genau so viele Leute promovieren sollte, wie es nachher Professuren gibt, für den ist universitäre Forschung anscheinend vornehmlich Selbstzweck. Unternehmen sind da völlig anders - die versuchen prinzipiell genau so viele Personen auszubilden, wie sie selber brauchen - alles andere wäre zu teuer.

MfG

#12.1.1.1.1 -

Hannover Uni | Mi., 27.08.2025 - 19:13

Antwort auf von Berlin Uni (nicht überprüft)

Sie lassen dabei aber unter den Tisch fallen, dass in nicht wenigen Instituten überhaupt keine weiteren entfristeten Stellen neben der Professur gibt. Da muss man sich doch fragen, wer denn dann die ganzen Nachwuchskräfte ausbilden soll? Die Professur ist ja meist mit dem Besuch von weitestgehend sinnlosen Kommissionen und Arbeitsgruppen, representativen Pflichten, Gutachter-und Reviewertätigkeiten und dem ewigen Kampf mit der Personalabteilung beschäftigt. Gegen Bestenauslese bei den Professuren ist ja nichts zu sagen, aber für einen Teil der dabei nicht erfolgreichen Personen sollten doch weitere Perspektiven an der Hochschule möglich sein, auch um das Know-How dort zu halten? 
Ich finde auch, dass Professuren viel zu schlecht entlohnt werden. Sehen sie sich die W-Tabellen doch mal an und vergleichen sie das mit anderen ähnlich anspruchsvollen Jobs. Nicht mal die normalen Gehaltsrunden machen die W-Besoldungen mit, also kein Inflationsausgleich. Was dazu führt, dass man als wissenschaftlicher Mitarbeiter in den höheren Entgeltstufen vergleichbar oder z.B. in EG 15 zum Teil mehr bekommen kann. Und nicht jede Professur kann große leistungsbezogene Zulagen aushandeln.

#12.1.1.1.2 -

Lara | Do., 28.08.2025 - 10:56

Antwort auf von Berlin Uni (nicht überprüft)

Die Realität, die ich an Unis und Forschungsinstituten beobachte ist aber, dass es  zahlreiche Aufgaben gibt für die man promovierte Personen, gerne auch mit gewisser Berufserfahrung, braucht, diese aber dann als Post-Docs nach WissZVG für maximal 2-3 Jahre anstellt.  Danach müssen sie gehen, können aber eigentlich wenn sie das 2 mal durch haben auch nirgendwo im Wissenschaftsbetrieb mehr befristet eingestellt werden, weil alle nach WissZVG befristen, egal ob das im Sinne des Gesetzes ist oder nicht.  Wesentliche Aufgaben im Mittelbau werden also alle 2-3Jahre von neuen Post-Docs besetzt, wohin aber mit den "alten Post-Docs" ? Die können nicht alle auf eine Proffessur, es gäbe eigentlich Daueraufgaben im System für sie, aber die besetzt man lieber mit einem Befristungskarussel. Das ist so ineffektiv, dass ich mich tatsächlich frage warum wir sowas dulden und wann dieses System an die Wand fährt.

#12.1.2 -

Wolfgang Kühnel | Di., 12.08.2025 - 20:48

Antwort auf von Berliner Uni (nicht überprüft)

"Institute, die ihre Lehre zu großen Teilen auf Lehraufträgen aufbauen, ..."

Nach meiner Kenntnis ist dies besonders an Musikhochschulen verbreitet. Man hat relativ wenige Professuren und passt die Zahl der Dozenten für Instrumentalspiel, Gesang, Chorleitung etc. kurzfristig den jeweiligen Erfordernissen an. Und gerade in diesen Bereichen gibt es gar keine Habilitation, die gibt's für Musikwissenschaft und andere theoretische Fächer.

#13 -

Penny Woeful  | Fr., 25.07.2025 - 21:14

Es wäre sinnvoller, in geisteswissenschaftlichen Fächern die Habil ausschließlich im Rahmen einer Tenure Track-Professur oder Tenure-Stelle fertigzustellen. Dann ist der Bearbeitungsstand der Habil ein zentraler Bestandteil der Evaluation, ob die Person in der begrenzten Zeit die vorher festgelegten Ziele erreicht hat. Und für die Person wäre klar, dass bei entsprechendem Bearbeitungsstand der Habil (Zwischenergebnisse oder Abschluss) und den weiteren erreichten Zielen eine unbefristete Professur bzw. Stelle hinterlegt ist. 

#14 -

Statistiker | Mi., 06.08.2025 - 13:38

Die Zahl der PDs und apl. Profs an Hochschulen wird jährlich durch die Hochschulpersonalstatistik erfasst und in den Datenbanken und Berichten der Statistischen Ämter veröffentlicht. 2023 gab es demnach 7.205 PDs und apl. Profs.

Quelle: Statistisches Bundesamt (Personal an Hochschulen -> Tabellenblatt 21341-05):
https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bildung-Forschung-Kultur/Hochschulen/_inhalt.html#_hx1rg9t9g

 

#15 -

PD | Fr., 29.08.2025 - 22:33

In 2023 gab es 7205 Privatdozenten und apl. Professoren in Deutschland (wenn man die Quelle von Statistisches Bundesamt anschaut; siehe den Kommentar von "Statistiker" oben) - und ein Großteil davon befinden sich im Baden Württemberg. 

Wenn wir Medizin aufgrund der Sonderstellung des "apl. Professoren" Status im medizinischen Bereich ausser Acht lassen, wie beurteilen die Leser/Leser*innen dieses Blogs den Wechseln von "PD" zu "apl. Professoren"? Welche Vorteile / Nachteile sind mit dem  "apl. Professoren" Status verbunden? Die Titellehre muss man ja eh aufgrund des PDs machen. Gibt es Beispiele (ausserhalb von Medizin), wo habilitierte aufgrund des "apl. Professoren" Status Vorteilen im Arbeitsmarkt ausserhalb der Wissenschaft genossen haben?

 

 

#16 -

Frau PD Liesch… | Fr., 12.09.2025 - 09:24

Zum Themenkomplex gehören auch neue Blüten der Absurdität: Bei Ausschreibungen für Tenure-Juniorprofessuren werden immer häufiger Habilitierte von der Bewerbung ausgeschlossen. "Eine erfolgte Habilitation ist ein Ausschlussgrund für eine erfolgreiche Bewerbung." Darauf muß man erstmal kommen - hochqualifizierte Bewerber:innen sind nicht gewünscht, lieber mit 41 frisch promoviert denn auch noch habilitiert? Dass solche Wendungen langfristig juristisch haltbar sind, kann ich mir zwar nur schwer vorstellen, aber die Habilitation scheint nicht mehr en vogue zu sein, und eine ganze habilitierte Forscher:innengeneration hockt etwas ratlos vor den derzeitigen Stellenausschreibungen, die niemals nicht irgendwas diskriminieren, aber Habilitation geht halt nicht. 

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