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In eigener Sache

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Artikelbild: In eigener Sache

LIEBE LESERINNEN UND LESER,

ich gebe zu, ich bin frustriert. Seit sieben Jahren betreibe ich diesen Blog. Alle Artikel waren kostenfrei zugänglich, und das soll und wird auch so bleiben. Ich weiß, dass Bezahlschranken aller Art inzwischen vielen Medien ihre Geschäftsgrundlage sichern. Ich habe mir jedoch den Luxus erlaubt, auf sie zu verzichten, ebenso auf Werbung jeder Art. Obwohl die Zahl meiner Leser:innen sich über die Jahre sehr positiv entwickelt hat.

Warum? Weil ich nebenher Einkünfte habe: Honorare für Beiträge in klassischen Medien, vor allem aber für Vorträge und Moderationen. Und weil ich daran glaube, dass für eine gesellschaftliche Debatte auf Augenhöhe alle denselben Zugang haben sollten zu Informationen, zu Nachrichten, Analysen und Meinungsartikeln. Unabhängig von ihrem Geldbeutel.

Allerdings glaubte ich lange auch daran, dass sich mit der Zeit schon genug Leute finden würden, die bereit sind, mir bei diesem Ziel zu helfen. Indem sie freiwillig und nach ihren Möglichkeiten einen Beitrag zur Finanzierung des Blogs leisten. So, wie ich es selbst mit meinem sonstigen Einkommen massiv tue.

Habe ich mich geirrt? Gibt es unter meinen monatlich vielen tausend Leser:innen so wenige, die sowohl den einen oder anderen Euro erübrigen können als auch diesen Blog als wichtig genug dafür erachten?

Fest steht: In keinem der bisher fünf Monate des Jahres 2022 konnte ich mein Finanzierungsziel von 5.000 Euro monatlich auch nur annähernd erreichen. Im Gegenteil: Die Einkünfte gegen runter. Und die aus meiner Sicht nachhaltige Größenordnung von 200 Unterstützer:innen im Monat bleibt in weiter Ferne. Um es konkret zu machen: Im Mai haben von den rund 78.000 nachweislichen Besuchern dieses Blogs 120 insgesamt 2.354,54 Euro (zuzüglich der von mir abzuführenden Umsatzsteuer) beigetragen. Allen Geldgeber:innen meinen herzlichen Dank für ihre großzügige Unterstützung!

Keine Sorge (sollten Sie diese haben), ich mache weiter. Ich kann das finanziell derzeit abfangen, auch wenn die Corona-Zeit wie bei allen Freiberuflern Spuren hinterlassen hat. Und auch wenn viele Arbeitstage sehr lang werden. Mir macht meine Arbeit Spaß, ich bin motiviert und bekomme Zuspruch. Aber ja, mich kratzt das zunehmend. Wissen Sie, worüber ich mich freuen würde? Einmal positiv überrascht zu werden.

Ich wünsche Ihnen alles Gute

Ihr Jan-Martin Wiarda

PS: Falls Sie zu dem Ergebnis kommen, dass Sie meine Arbeit unterstützen möchten, finden Sie alle Informationen zu den Zahlungsoptionen hier.


Einnahmen für den Blog im Juni

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