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Als Biologe weiß ich: Irgendwann ist die nächste Generation dran

Der Wissenschaftsmanager Enno Aufderheide hat 35 Jahre lang die Geschicke deutscher Wissenschaftsinstitutionen mitgeprägt. Ein Gespräch über Wissenschaft von innen, die Alexander-von-Humboldt-Stiftung und die Zukunft der Außenwissenschaftspolitik.

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Artikelbild: Als Biologe weiß ich: Irgendwann ist die nächste Generation dran

Foto Aufderheide: Humboldt-Stiftung/David Außerhofer.

JA, UNAUFFÄLLIG UND BEEINDRUCKEND gehen zusammen. Wenn Enno Aufderheide, seit 2010 Generalsekretär der Alexander-von-Humboldt-Stiftung (AvH), den Raum betritt, beherrscht er ihn nicht durch seine körperliche Präsenz. Auch nicht durch eine laute Stimme, ausladende Gesten oder das aufmerksamkeitsheischende Formulieren steiler Thesen. Aufderheide, gerade 66 geworden, ist ein Mann der Zwischentöne, der sein Gegenüber beobachtet, der Probleme analysiert und Fragen stellt – und auf der Grundlage dann doch mit seinen Überzeugungen nicht hinter dem Berg hält. All das hat ihn zu einem Wissenschaftsmanager gemacht, den fast alle, die ihn kennen, für eine Ausnahmeerscheinung in Sachen Expertise und Integrität halten.

Jetzt geht Aufderheide in den Ruhestand – und zieht in einer neuen Folge von "Wiarda wundert sich" eine sehr persönliche Bilanz nach mehr als 35 Jahren im Dienste deutscher Wissenschaftsinstitutionen: angefangen mit dem DLR-Projektträger über den Wissenschaftsrat, die Helmholtz-Gemeinschaft und die Max-Planck-Gesellschaft bis zur AvH. "Die Arbeit bei der Alexander-von-Humboldt-Stiftung war die erfüllendste", sagt der promovierte Biologe, der sich gegen eine Karriere als spezialisierter Wissenschaftler entschied, weil er nach "links und rechts gucken" wollte.

Genau das hat Aufderheide getan in seiner Karriere, wobei die Verantwortung in den vergangenen Jahren schon dazu geführt habe, sagt er, dass er die eine oder andere Nacht schlecht geschlafen habe. Was die Stiftung so besonders für ihn gemacht hat: "dass sie eben keine traditionelle Forschungsförderungsorganisation ist, sondern dass sie sich bemüht, wirklich lebenslange Verbindungen von Menschen rund um den ganzen Globus aufzubauen".

Im Podcast sagt Aufderheide, warum er lieber von "Exzellenz" als von "Elite" spricht, inwiefern die Unterstützung geflüchteter Wissenschaftler für ihn zum Kern der Humboldt-Mission gehört und was Humboldt-Stipendiaten über ihr Arbeiten und Leben in Deutschland berichten. Und er bricht eine Lanze für die Außenwissenschaftspolitik in Zeiten der Krise: ein Podcast-Gespräch am Schlusspunkt einer faszinierenden Berufslaufbahn.


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