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Wie geht es dem Blog? Wie geht es weiter?

Eine Zwischenbilanz meiner Arbeit zur Jahresmitte – und eine dringende Bitte.

LIEBE LESERINNEN UND LESER,

 

viele von Ihnen befinden sich kurz vor Ihrem Urlaub. Ich wünsche Ihnen, dass Sie neben der Erholung auch die Gelegenheit zum Innehalten finden – und zu einer persönlichen Zwischenbilanz nach anderthalb Jahren Corona. 

 

Auch für meine Arbeit haben die vergangenen Monate große Veränderungen mit sich gebracht.

 

Da ist zum einen eine Nachrichtendichte, die sich so noch nicht erlebt habe. Es gibt so viele Ereignisse und Entscheidungen einzuordnen, auch und gerade in Bildung und Wissenschaft, und sehr viel davon hat auf die eine oder andere Weise mit der Pandemie zu tun. Was bedauerlicherweise dazu führte, dass andere wichtige Themen oft auf der Strecke blieben. 

 

Da ist zum anderen eine Anpassung meines Geschäftsmodells. Die Auftragslage, was bildungs- und wissenschaftspolitische Vorträge und Moderationen angeht, hat sich nach einem Total-Einbruch im vergangenen Frühjahr und Sommer in erfreulicher Weise erholt. Doch bleibt absehbar eine Lücke, weil sich, so meine Prognose, auch der Alltag der Konferenzen und Tagungen dauerhaft verändert. Deshalb bedarf mein Blog auch anders als früher dauerhaft einer finanziellen Unterstützung, um ihn in gewohnter Weise fortzuführen. 

 

Viele von Ihnen tragen bereits in Form freiwilliger Zahlungen zu meiner Arbeit bei. Vielen Dank dafür! Allerdings beobachte ich, dass bei gleichbleibenden bis steigenden Nutzerzahlen im Blog die Höhe der Beiträge tendenziell seit Monaten zurückgeht. 

 

Ich nenne Ihnen gleich die konkreten Zahlen, doch die zentrale Botschaft, die ich Ihnen vermitteln möchte, ist diese: Ich bin stolz und dankbar, dass sich mein Blog weiter als eine feste Größe in der deutschen Wissenschafts- und Bildungspolitik etabliert hat. Doch wenn die Zahlungen auf dem gegenwärtigen Niveau bleiben, kann und wird mein Modell so nicht sehr lange funktionieren können. 

 

Daher bitte ich alle, die diesen Blog gern nutzen und dazu finanziell in der Lage sind, jetzt noch einmal mit Nachdruck, über eine Einmal-Zahlung oder, besser noch, über eine regelmäßige freiwillige Zahlung – quasi ein "Abo" – in beliebiger Höhe nachzudenken. So und nur so helfen Sie mir, meine Arbeit gewohnt unabhängig fortzusetzen.

 

Zu den konkreten Zahlen: Im Juni haben 66 Nutzerinnen und Nutzer einen Beitrag per Überweisung oder Paypal gezahlt. Das waren 44 Prozent weniger als im Mai. Insgesamt erzielte ich so nach Abzug der Umsatzsteuer Einnahmen in Höhe von 2.219 Euro, ein Minus von 33 Prozent gegenüber Juni und 62 Prozent weniger als im Februar. Ein gewisser Rückgang war wegen Einmal-Zahlungen zu Jahresbeginn zu erwarten, doch dieser Rückgang ist zu stark. Von diesen Einnahmen muss ich zumindest alle monatlichen Ausgaben (Technik, Lizenzen, Büro etc.) für den Betrieb des Blogs bestreiten, als Gehalt bleibt mir bei dieser Höhe ohnehin kaum etwas übrig. 

 

Übrigens haben im Juni gut 88.000 Besucherinnen und Besucher einen oder mehrere Beiträge in meinem Blog gelesen oder den neuen Podcast gehört. Das waren gut 15 Prozent weniger als im Mai, aber zwölf Prozent mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum. 88.000 Besucher, von denen etliche mehrfach auf der Seite waren – aber eben nur 66 Zahlende.

 

Deshalb erneut die Bitte: Ob 1 Euro, 50 oder 100 Euro im Monat, jede und jeder nach seinen Möglichkeiten. Ich möchte meine Arbeit für alle Leser*innen unabhängig von ihrem Geldbeutel und frei von Werbung offenhalten. Und an all jene, die schon dabei sind: Ich danke Ihnen noch einmal von Herzen für diese Unterstützung journalistischen Einsatzes. Alle weiteren Informationen zu den Zahlungsoptionen finden Sie hier. 

 

Was ich in den nächsten Monaten vorhabe: Ich werde neben dem "Gipfel der Bildung" einen Solo-Podcast starten. Ich werde die bildungs- und wissenschaftspolitische Debatte vor der Bundestagswahl intensiv begleiten. Und ich werde meinen neuen Newsletter weiterentwickeln – wobei ich für Ihr Feedback und Ihre Vorschläge sehr dankbar wäre.

 

Apropos Newsletter: Der geht jetzt mit der heutigen Ausgabe in eine kleine Sommerpause bis Mitte August. Doch der Blog bleibt natürlich geöffnet. 

 

Ich wünsche Ihnen eine schöne und gesunde Sommerzeit! 

 

Ihr Jan-Martin Wiarda

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Kommentare: 4
  • #1

    Björn Brembs (Mittwoch, 30 Juni 2021 12:33)

    Kann ich anonym spenden? Ich frage, da für mich als Beschäftigten im Sektor die Möglichkeit besteht, dass Sie auch über mich schreiben könnten. Wenn das dann ein positiver Beitrag werden würde, könnte man meine Zahlung an Sie ungünstig auslegen. Wäre also günstig, wenn Sie nicht wüssten, ob ich Sie unterstützt habe.

  • #2

    Jan-Martin Wiarda (Mittwoch, 30 Juni 2021 14:13)

    Lieber Herr Brembs,

    vielen Dank für Ihre Nachricht und die Frage! Die Möglichkeit einer anonymen Überweisung oder Paypal-Zahlung gibt es meines Erachtens nicht – doch ich frage mal hier in die Runde, vielleicht weiß jemand etwas.

    Tatsächlich stellen sich ja bei auch bei größeren Redaktionen ähnliche Fragen, wobei sich diese meist auf eine mögliche Berichterstattung über Anzeigenkunden beziehen. Dies ist übrigens auch einer der Gründe, weswegen ich keine Anzeigen im Blog möchte.

    Was die zahlenden Leser:innen meines Blogs angeht: Tatsächlich werte ich die Zahlungseingänge nicht selbst aus. Doch könnte ich, das gehört zur Ehrlichkeit dazu, jederzeit einsehen, wer was zahlt. Und auch, wenn Rechnungen gewünscht sind, muss ich diese selbst unterzeichnen.

    Am Ende bleibt mir nur die Versicherung, dass ich meine Berichterstattung über eine Person oder Institution nicht davon abhängig machen werde, ob diese mit zehn, 20 oder 30 Euro einmalig oder monatlich zur Finanzierung meines Blogs beiträgt. Weil keine, aber auch wirklich gar keine Summe die Beschädigung meiner journalistischen Reputation wert wäre.

    Jeder und jede muss dann selbst entscheiden, ob er oder sie mir dies glaubt.

    Übrigens bekomme ich auch immer wieder Rückmeldungen von potenziellen Blog-Unterstützer:innen aus dem öffentlichen Raum, dass sie nichts zahlen könnten, weil es sich um eine freiwillige Zahlung handelt. Anders wäre es bei einer formalen Bezahlsperre. Die ich aber bewusst nicht will, damit der Blog unabhängig vom Geldbeutel zugänglich bleibt. Hier verzichte ich ganz bewusst auf mögliche Einnahmen, zumal ich mich dann (wie mancher professioneller Newsletter) wirklich von einer kleineren, dafür aber zahlungskräftigen Leserschaft abhängig machen würde.

    Mit den besten Grüßen und Wünschen
    Ihr Jan-Martin Wiarda

  • #3

    Jan-Martin Wiarda (Mittwoch, 30 Juni 2021 18:49)

    Lieber Herr Linde,

    schicken Sie mir bitte eine kurze Mail? Dann antworte ich Ihnen direkt auf dem Weg auf Ihre Fragen.

    Vielen Dank und beste Grüße
    Ihr Jan-Martin Wiarda

  • #4

    Martin Lommel (Freitag, 09 Juli 2021 10:58)

    Lieber Herr Wiarda,

    danke für die Infos und das Update, vor allem aber für Ihre Arbeit. Ich finde es wunderbar, dass jede:r geben kann, was er:sie will und lesen kann, was er:sie möchte. Das gilt insbesondere hinsichtlich der Bezahlschranke. So oder so wäre es wirklich sehr bedauerlich, wenn wir auf Ihr Blog verzichten müssten. Daher hoffe ich, dass Ihre aktuelle Situationsbeschreibung Früchte trägt. Herzliche Grüße und alles Gute, Martin Lommel