· 

Ukraine-Geflüchtete: KMK-Präsidentin Prien fordert von Bund Unterstützungsprogramm für Hochschulen

Die Kultusminister unterstützen damit offiziell den Vorstoß des DAAD, der mit 100.000 Studierenden und Wissenschaftlern aus der Ukraine rechnet.

DIE PRÄSIDENTIN der Kultusministerkonferenz (KMK), Karin Prien, hat Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger in einem am Freitag versandten Schreiben zu einem Unterstützungsprogramm für die Hochschulen aufgefordert, damit sie möglichst vielen ukrainischen Studierenden und Wissenschaftlern die Fortsetzung ihres Studiums und ihrer Arbeit in Deutschland ermöglichen können. 

 

Damit schließt sich Prien, die zugleich CDU-Bildungsministerin von Schleswig-Holstein ist, einem entsprechenden Vorstoß des Deutschen Akademischen Austauschdienstes an, den DAAD-Präsident Joybrato Mukherjee erstmals am 1. März hier im Blog gemacht hatte und den inzwischen auch die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) unterstützt.

 

Da erwartbar bis zu 100.000 ukrainische Studierende und Forschende an die deutschen Hochschulen kommen könnten, schlägt der DAAD ein fünf Säulen umfassendes Programm vor, darunter die Unterstützung der Hochschulen bei der sprachlichen und fachlichen Integration geflüchteter Studierender und Studieninteressierter in die Hochschulen, außerdem Stipendien für ukrainische Studierende und Forschende, die neu kommen oder bereits im Land sind.

 

Auch sollten die Hochschulen bei der Entwicklung und Bereitstellung von digitalen Angeboten für ihre ukrainischen Partnerhochschulen unterstützt werden, es seien Leadership-Programme für künftige Führungskräfte nötig, die nach einer Stabilisierung der Lage Führungsaufgaben in der Ukraine übernehmen könnten, und schließlich bräuchten die deutschen Hochschulen Unterstützung bei der Weiterqualifikation von akademisch vorqualifizierten Fachkräften mit Blick auf den deutschen Arbeitsmarkt.

 

Die DAAD-Schätzzahl von 100.000 aus der Ukraine nach Deutschland kommenden Studierenden und Wissenschaftlern dürfte inzwischen bereits zu niedrig angesetzt sein, wenn die Fluchtbewegungen sich wie in den vergangenen Tagen fortsetzen.

 

Die Bundesregierung hat den DAAD bereits mit der Einrichtung eine zentralen Kontaktstelle ("Wissenschaftsbrücke" genannt) für Studierende und Wissenschaftler mit Informationen zum Beispiel zu Unterstützungsangeboten beauftragt, die auch Prien in ihrem Brief an die FDP-Politikerin Stark-Watzinger lobend erwähnt.

 

Schon jetzt zeichne sich ab, "dass wir mit einem erheblichen Zulaufvon Studierenden, Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern sowie Lehrenden aus der Ukraine rechnen müssen", fügt die KMK-Präsidentin hinzu. Viele Bundesländer hätten bereits kurzfristig reagiert und entsprechende Sofortprogramme zur Existenzsicherung und psychologischen Beratung für einen Übergangszeitraum auf den Weg gebracht. "Darüber hinaus müssen unsere Hochschulen aber bei der Aufnahme, Betreuung und Weiterqualifikation aus der Ukraine geflüchteter Studierender sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zusätzlich unterstützt werden. Die zahlreichen Unterstützungsmöglichkeiten, die über den DAAD koordiniert werden, werden dabei nicht ausreichen."

 

DAAD-Präsident Mukherjee sagte, er freue sich darüber," dass Bund und Länder mit uns der Meinung sind, dass wir eine umfassende Unterstützung der deutschen Hochschulen brauchen, um die Ukrainer*innen, die zu uns kommen, bestmöglich unterstützen zu können." Jetzt gelte es, die notwendigen Ressourcen zu mobilisieren, "denn das ist Teil der Solidarität gegenüber der Ukraine, die wir zeigen wollen und müssen."

 



></body></html>

Kommentar schreiben

Kommentare: 0