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"Mit dem Wissen von heute würde ich nicht mehr Schulleiterin werden wollen"

Der Bildungsbericht warnte vor dramatischer Personalknappheit, die Kultusminister wollen ihren Kampf gegen den Lehrermangel mal wieder verstärken. Jennifer Poschen ist Rektorin an einer Brennpunktschule in Duisburg. Ein Interview über einen Alltag unter Dauerbelastung, die Bedeutung der Lehrerbildung – und warum der Lehrerjob für sie trotz allem Herzenssache bleibt.

Jennifer Poschen, Jahrgang 1979, ist Rektor der Ganztagsgrundschule Hochfelder Markt in Duisburg. Foto: privat.

Frau Poschen, warum will heute kaum noch jemand Schulleiter:in werden?

 

Weil das ein harter Beruf ist. Er bedeutet unglaublich viel Verantwortung, es kommen gefühlt täglich neue Aufgaben und Baustellen dazu. Gleichzeitig gibt es viel zu wenig Sachmittel, Räume und Personal, zumindest in Nordrhein-Westfalen, in Duisburg, wo ich arbeite. Die Aufgaben werden mehr, das vorhandene Personal und das Geld werden immer weniger. Und das persönliche Gehalt von Schulleitern ist gut, aber längst nicht gut genug für die Belastung, die man zu tragen hat. Mit meinen Fachkenntnissen, meinem Sachwissen, meiner Führungserfahrung und meiner Stressresistenz könnte ich in einer Unternehmensberatung ein Vielfaches verdienen. 

 

Warum tun Sie es dann nicht?

 

Sagen wir mal so: Mit dem Wissen, das ich heute habe, würde ich nicht mehr Schulleiterin werden wollen. Ich bin es aber schon, und ich will es bleiben, weil ich mich meiner Schule emotional so verbunden fühle. Ihren Menschen: den Kindern, meinem Team, den Eltern. Die Devise, der ich an vielen Stellen im Leben folge, lautet: "Love it or leave it". Ich liebe meinen Job zu sehr, um ihn zu verlassen. Es gibt keinen Tag, an dem ich nicht gern zur Arbeit gehe, trotz allem. Ich bin manchmal müde, genervt und fertig, aber das liegt dann nicht an den Menschen hier.

 

Was würden Sie jungen Lehrkräften sagen, die trotz allem darüber nachdenken, eine Schulleitung zu übernehmen?

 

Überlegt euch das gut, würde ich ihnen sagen. Ihr werdet unter Dauerbelastung stehen, ihr werdet Druck bekommen von oben, von unten. Von der Seite. Dem können Sie nicht ausweichen, egal wohin. Die Sache ist: Die meisten jungen Kolleg:innen sind sich dessen sehr bewusst. Deshalb wollen ja nur noch so wenige Schulleiter werden. Denn wenn man sich über die Situation im Klaren ist, aber emotional noch nicht so geprägt ist auf einen Standort und die Menschen dort, wie das bei mir der Fall ist, warum soll man sich das dann antun? 

 

"Rational gibt es kaum einen Grund, Schulleiterin
zu sein. Zum Glück geht es aber eben nicht nur um rationale Gründe." 

 

Ja, warum?

 

Rational gesehen gibt es kaum einen Grund. Zum Glück geht es aber eben nicht nur um rationale Gründe. Trotzdem: Wenn sich die Rahmenbedingungen nicht bald ändern, wenn das mit den externen Verschlechterungen an den Schulen so weitergeht, bleiben Schulleiter eine aussterbende Art. 

 

Wie war das bei Ihnen, warum sind Sie Schulleiterin geworden?

 

Schon meine Eltern waren Lehrer, für mich war immer klar: Ich werde Grundschullehrerin an einer Brennpunkt-Schule, und spätestens als ich mit dem Studium anfing, wusste ich auch: Ich werde Rektorin. Ich habe dann mit 31 die Prüfung zur Konrektorin gemacht, mit 34 wurde ich Schulleiterin. >>


Mangel-Prognose und Mangelverwaltung

Mindestens 30.000 Lehrkräfte fehlen bis 2030 an Deutschlands Schulen, warnte der Nationale Bildungsbericht. Eine Zahl, die den Bedarf allerdings noch stark unterschätzen könnte, wie Autorensprecher Kai Maaz im Interview einräumte. "Wir sind von Mindestbedarfen ausgegangen und haben im Haupttext deutlich gemacht, dass der Bedarf durchaus weitaus größer ausfallen könnte." So geht der Bildungsökonom Klaus Klemm in seiner ebenfalls im Bildungsbericht erwähnten Berechnung von über 80.000 Pädagogen zu wenig aus. Maaz, im Hauptberuf Direktor am DIPF Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, warnt, die Lage sei inzwischen so schwierig, dass die Schulen auf absehbare Zeit nicht mehr herauskommen könnten aus der Personalnot, "und gleichzeitig müssen wir gegen die wachsenden sozialen Disparitäten im Bildungssystem angehen". 

 

Die Kultusminister kündigen seit Jahren immer neue Personaloffensiven an, doch bislang haben sie das Mangel-Problem nicht einmal in Ansätzen in den Griff bekommen. Das, gelobten sie bei ihrer Sitzung Anfang Juni, solle sich jetzt ändern. Es gehe um Qualität und Quantität, sagte KMK-Präsidentin Karin Prien. Die Länder wollten sich verstärkt auf die Lehrkräftegewinnung und Lehrkräftequalifizierung konzentrieren. Dafür solle die Wissenschaftliche Kommission der KMK ihnen Empfehlungen vorlegen, beschlossen die Kultusminister. "Wir brauchen kreative Ideen, um junge Menschen für den Beruf als Lehrerin und Lehrer zu gewinnen und neue Studienmodelle, um diese Bedarfe zu decken. Dazu gehören auch flexiblere Modelle des Einstiegs in den Lehrerberuf und des Umstiegs während des Studiums." Auch die Anzahl der Studienabbrecher beschäftige die KMK, so Prien: "Gemeinsam mit Universitäten arbeiten wir daran, Maßnahmen zu etablieren, damit mehr junge Menschen ihr Lehramtsstudium erfolgreich abschließen." 

 

Allein auf mehr Werbung fürs Lehramtsstudium oder eine Erzieherausbildung zu setzen, hält auch Maaz für "utopisch" und fordert unter anderem Anreize, den Vollzeit-Anteil in den Kollegien zu erhöhen gewinnen. Derzeit arbeiten fast die Hälfte

der deutschen Lehrkräfte in Teilzeit. Zudem bezeichnete Maaz eine vorübergehende Kürzung der Stundentafeln als "nachdenkenswert" und sagte, es sei sinnvoll, "für bestimmte Fächer, Informatik zum Beispiel, grundsätzlich Lehrkräfte zuzulassen, die nur ein Fach unterrichten". 

 

Derweil wies die Wübben-Stiftung, die Kinder und Jugendliche an Brennpunkt-Schulen fördert, darauf hin, dass allein in Nordrhein-Westfalen jede zehnte Schulleitungsposition nicht besetzt sei und jede fünfte Schulleitung in Deutschland beabsichtige, ihren Arbeitsplatz zu verlassen. Dies sei ein zusätzliches Problem, da Schulleitungen entscheidend die schulische Qualität prägten. 

 

Dies hatte zuletzt eindrucksvoll eine repräsentative Umfrage unter 1100 Schulleitungen im Auftrag des Cornelsen-Verlags gezeigt. Die große Mehrheit plädierte darin für eine "neue Kultur des Lernens" in der Bundesrepublik. 82 Prozent halten den althergebrachte Fächerkanon für nicht mehr zeitgemäß und meinen, dieser sollte grundlegend überarbeitet werden. Sogar 87 Prozent glauben, dass Apps und andere digitale Programme in Zukunft individualisiertes Lernen unterstützen könnten. Und zwei von drei Schulleitungen sehen multiprofessionelle Teams als eines der wichtigsten Elemente für die Weiterentwicklung ihrer Schulen.

 

In einer weiteren, vom Tübinger Schulpädagogen und Professionsforscher Colin Cramer mit Kolleginnen durchgeführten Befragung von Lehrkräften antworteten viele auf die Frage, warum sie nicht in die Schulleitung wollen: Vor allem die zu hohe Arbeitsbelastung und die schwierigen Rahmenbedingungen seien schuld. Gleichzeitig führen dieser Umfrage zufolge die Zufriedenheit mit der Arbeit als Lehrkraft und die Freude am schülernahen Unterrichten dazu, keine Veränderung anzustreben. 

 

Die Wübben-Stiftung hat sich auch die systematische Unterstützung und Professionalisierung von Schulleitungen auf die Fahnen geschrieben. Zu den Teilnehmenden an den angebotenen Workshops gehört auch die Duisburger Schulleiterin Jennifer Poschen.  



>> Was hat Sie so sicher gemacht?

 

Ich habe durch meine Eltern frühzeitig Lücken im Schulsystem aufgezeigt bekommen und später immer weitere entdeckt. Warum ist das so?, habe ich mich oft gefragt und mir gesagt: Ich will es als Rektorin besser machen. Und ich glaube auch, dass ich es besser machen kann. Im schlimmsten Fall kann ich ja wieder normale Lehrkraft werden oder mir einen ganz anderen Beruf suchen. 

 

Erzählen Sie bitte kurz von Ihrem Alltag.

 

In meiner Schule haben 98 Prozent der Schüler einen Migrationshintergrund, 85 Prozent der Familien beziehen Hartz IV, auf unserem Schulhof begegnen sich 36 Nationen. Wir sind ein sogenanntes Familiengrundschulzentrum, unsere Arbeit mit den Schülern bezieht immer auch ihre Eltern und Familien mit ein. 

 

Was bedeutet das praktisch?

 

Wir verstehen uns als Einrichtung, die Hilfe zur Selbsthilfe gibt. Du kannst keinen Sack voller Kleider bei uns bekommen, aber wir haben verschiedene Menschen, verschiedener Professionen, Sprachen und Herkunft im Großteam, die dir sagen können, wo du Anlaufstellen und Hilfen bekommen kannst. Du bist willkommen, mit deinen Fragen, aber den Weg zur weiteren Unterstützung musst du gehen, gerne auch in Begleitung. Nur wenn die Eltern und Familien dies verinnerlichen, können sie für sich und ihre Kinder Veränderungen hervorbringen. Dabei muss man sich allerdings jeder Zeit darüber bewusst sein, dass lange nicht alle Menschen etwas ändern möchten. Darum bedarf eines langen Atems und einer hohen Frustrationstoleranz. Wir decken hier jede soziale Gruppe ab, die es in unserer Gesellschaft gibt. Und egal, was die amtlichen Definitionen über sogenannte sonderpädagogische Unterstützungsbedarfe sagen: 95 Prozent unserer Kinder und ihrer Familien haben in der einen oder anderen Form einen Inklusionsbedarf.

 

"Ich möchte mich nicht jeden Tag mit Herrn oder
Frau Dr. und deren Wünschen und Sichtweisen auseinandersetzen müssen."

 

Wieso so viel?

 

Das ist nicht nur bei uns so viel. Wenn man sich den Menschen und ihren Bedürfnissen wirklich ehrlich nähert und sich auf sie einlässt, kommt man automatisch zu dem Ergebnis, dass sie fast alle eine ganz besondere und eingehende Ansprache brauchen – und dass die im Alltag unter den gegebenen Ressourcen fast unmöglich gemacht wird. Demnächst kommt zu meiner aktuellen Schule noch eine zweite dazu, dann leite ich zwei Brennpunktschulen parallel. Eine Herausforderung, aber ich bin gespannt.

 

Wünschen Sie sich nicht manchmal, an einer Grundschule in irgendeinem ruhigen Stadtteil mit vielen Akademikern zu sein?

 

Jedes Einzugsgebiet hat seine Besonderheiten. Mich persönlich würde es nicht glücklich machen, lauter Akademiker und gebildete Menschen in der Elternschaft zu haben. Ich möchte mich nicht jeden Tag mit Herrn oder Frau Dr. und deren Wünschen und Sichtweisen auseinandersetzen müssen, das würde mich überhaupt nicht erfüllen. Ich bin seit so vielen Jahren an einer Brennpunktschule, mich können Sie gar nicht mehr woanders hinsetzen, glaube ich. 

 

Wie aber lösen Sie Ihren persönlichen Konflikt zwischen pädagogischem Anspruch und der täglichen Schulwirklichkeit?

 

Vor allem durch Realismus, und der besagt: Wenn ich will, habe ich als Schulleiterin eine Menge Freiraum, aber ich muss auch die Grenzen kennen und darf mich nicht ständig an ihnen abarbeiten. Zu dem Freiraum gehört, dass wir uns aus eigener Kraft heraus ein großes Netzwerk an externen Partnern aufbauen konnten, die uns helfen bei der Freizeitgestaltung unserer Kinder, aber auch bei der Beratung unserer Familien. Oft geht es um Ideen und Kooperationen, die von außen gar nicht als Bildungsangebote angesehen werden. Die gemeinnützige Duisburger Gesellschaft für Beschäftigungsförderung (GfB) lieferte uns zum Beispiel einen Lastwagen voller Spielsachen, die eigentlich auf dem Müll entsorgt werden sollten, und alle Kinder durften sich etwas aussuchen und mitnehmen. Für viele war es das erste Spielzeug, dass sie erhielten, somit zogen auch der Begriff und das Erleben der Schönheit des Spiels bei den Familien ein. Nun muss man nicht glauben, dass dies zum Umdenken führt, aber es ist ein kleiner Schritt in die richtige Richtung. Ohne unsere Netzwerke, also nur mit den Ressourcen von Land und Bund, wären wir bei dem gegenwärtigen Lehrermangel schon lange vor Corona aufgeschmissen gewesen. 

 

"Ich habe noch 24 Berufsjahr vor mir, ich arbeite mich nicht mehr an Dingen ab, die ich nicht ändern kann."  

 

Und wo liegen die Grenzen Ihres Freiraums?

 

In den hierarchischen Strukturen unseres Schulsystems in Deutschland. Ich bin hier nicht die Chefin eines unabhängigen Unternehmens, ich bin weisungsgebunden und muss das, was mir durch Schulaufsicht, Bezirksregierung oder Ministerien vorgegeben wird, umsetzen. Das Schulgesetz und die Erlasslage gelten – egal, was ich im Einzelfall davon halte, selbst wenn vieles davon objektiv tatsächlich keinen Sinn ergibt. Dessen sollte man sich bewusst sein, bevor man Verantwortung übernimmt. Ich habe noch 24 Berufsjahre vor mir, ich arbeite mich ganz bewusst nicht mehr an Dingen ab, die ich nicht ändern kann.  

 

An welchen nicht zum Beispiel?

 

Ich würde gern neues Personal einstellen. Ich habe immer eine Pipeline von Menschen in der Hinterhand, die an meiner Schule Lehrer:innen sein wollen, aber oft verhindern das irgendwelche Vorgaben. Und das Schlagwort Inklusion habe ich schon erwähnt, ein ganz heikles Thema. Die Politik verkündet sie als Priorität, gibt uns aber nicht die Ressourcen, um sie zu ernsthaft umzusetzen. Davon kann ich mir die Laune verderben lassen. Oder nach alternativen Wegen suchen, wie wir sie doch noch halbwegs hinbekommen. Das ist für mich die Königsdisziplin: Wenn Sie als erfahrene Schulleitung mit einem erfahrenen Team trotz allem Umsetzungsmöglichkeiten finden. 

 

Wie haben Sie in der Hinsicht die Corona-Zeit erlebt?

 

Ich bin ein impulsiver Mensch, auch da gab es viele Situationen, in den ich gesagt habe: Verdammter Mist, wann fangen die in Düsseldorf endlich wieder an, das Kind in den Mittelpunkt zu nehmen? Wann fragen sie uns Praktiker vor Ort, wie man Schule unter Corona-Bedingungen umsetzen kann, anstatt am grünen Tisch zu entscheiden, wie Schulpraxis theoretisch aussehen sollte? Wir hatten im ersten Corona-Winter ein super System, das wir anstelle von Schließungen hätten durchziehen können. Wechselunterricht, mit geteilten Klassen, gut abgestimmt auf die Interessen von Kindern und Eltern. Durften wir aber nicht. Es hat dann ziemlich genau ein Jahr gedauert, bis das Land mit fast exakt dem gleichen Modell ankam. Aber so ist das eben mit der hierarchischen Struktur. Love it or leave it. 

 

Haben Studium und Referendariat Sie auf Ihre heutigen Aufgaben vorbereitet?

 

Das Studium war für mich nur die Fahrkarte zu meinem Ziel, Grundschullehrerin zu werden. Ich habe mich da keinerlei Illusionen hingegeben, dass ich an der Uni groß Erfahrungen für meinen Beruf würde sammeln können. Neben dem Studium aber umso mehr. Ich habe auf dem Bau gearbeitet, in der Kneipe, das war ein gutes Leben, wodurch ich auch länger studiert habe. Aber das Studium selbst war immer nur Mittel zum Zweck des Berufseinstiegs, das mich auf den Job als Konrektorin oder Rektorin erst recht null vorbereitet hat. 


"Schule muss die Menschen dort abholen, wo sie sich befinden, nicht dort, wo sie entsprechend dem System oder der Gesellschaft sein sollten".

 

Ist die Lehrerbildung heute eine andere als zu Ihrer Zeit?

 

Was das Studium an sich angeht, kann ich die Frage nicht beantworten, da bin ich viel zu weit raus. Ich gehe nur ab und zu mal an die Uni, um den Studierenden zu erzählen, wie super der Lehrberuf ist und wieviel Spaß er trotz allem macht. Man muss heute viel Akquise leisten bei dem Lehrermangel. Was ich von außen sehe und was mir gut gefällt: dass die jungen Leute heute schon früh verschiedene Schulpraktika machen müssen, um Einblicke in den tatsächlichen Unterricht zu bekommen. Das hilft.

 

Und das Referendariat?

 

Da hängt viel von der Ausbildungsschule ab, an die Sie kommen. Wenn Sie das Glück haben und an die richtige kommen, erleben Sie einen geschmeidigen Start in den Beruf. 

 

Was ist denn eine falsche Ausbildungsschule?

 

Eine, die nicht den richtigen Blick auf die Menschen hat. Schule muss die Menschen dort abholen, wo sie sich befinden, nicht dort, wo sie entsprechend dem System oder der Gesellschaft sein sollten.

 

Was muss denn konkret anders werden, damit mehr Lehrkräfte Schulleiter werden wollen?

 

Was sich bestimmt nicht so bald ändern wird, ist die Knappheit an Sachmitteln, Geld und Pädagogen. Umso wichtiger ist, dass den Schulleitungen Wertschätzung entgegengebracht wird, und die fehlt von staatlicher Seite komplett. Zum Glück gibt es Stiftungen wie Wübben, die mit ihren Programmen und Veranstaltungen das Signal senden: Deine Arbeit ist viel wert, Du bist es wert, dass wir Dich mit einem tollen Seminar weiterbilden. Genau diese Wertschätzung versuchen meine Konrektorin und ich, an unser Kollegium weiterzugeben: mit netten Worten, kleinen Aufmerksamkeiten und gern auch mit Festen. Dann bleibt Stimmung im Team gut.



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Kommentare: 1
  • #1

    Lehrerkind (Freitag, 08 Juli 2022 12:40)

    Vielen Dank, lieber Herr Wiarda, dass sie Frau Poschen eine Plattform bieten, und vielen Dank, liebe Frau Poschen, für Ihre offenen und ehrlichen Worte!

    Ich bewundere das Engagement und den Einsatz von Frau Poschen sehr, und wünsche ihr, dass sie sich ihren Optimismus unter den widrigen Bedingungen auch weiterhin erhält. Gleichzeitig ist es aber auch so, dass die Politik am Status Quo nichts ändern wird, wenn Menschen wie Frau Poschen durch persönlichen Einsatz weit über die Dienstpflichten hinaus ein desaströs unterfinanziertes, von mangelnder Wertschätzung geprägtes System am Laufen halten. Solange das System durch massive Mehrarbeit (und sehr viel Ehrenamt) irgendwie funktioniert, wird sich niemand mit seiner grundlegenden Reform und/oder Verbesserung befassen.