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Pflichtdienst? Dann bitte für alle

Wer älter als 50 ist, findet eine Wehrpflicht für die Jungen gut. Aber wie wäre es mit einem Pflichtdienst, der auch Ältere in diese gesellschaftliche Verantwortung nimmt, Männer und Frauen?
Foto von fuenf Haenden unterschiedlichen alters, die sich jeweils am Handgelenk fassen, um Zusammenhalt zu symbolisieren.

Foto: Anemone123 / Pixabay.

WENN ES DARUM GEHT, die Jugend in die Verantwortung zu nehmen, ist die Mehrheit der Gesellschaft schnell dabei. 2020 war das so, als in der Corona-Pandemie die Schulen und Hochschulen geschlossen wurden, aber die Büros nicht. Und dann länger zublieben, als Baumärkte, Restaurants oder Fußballstadien. Fünf Jahre danach stimmen in einer repräsentativen Umfrage des Opaschowski-Instituts für Zukunftsforschung 59 Prozent diesem Satz zu: "Für Jugendliche sollte am Ende der Schulzeit ein soziales Pflichtjahr eingeführt werden, um den sozialen Zusammenhalt zu fördern und das Auseinanderdriften der Gesellschaft zu verhindern."

Während bei den 14- bis 29-Jährigen nur 40 Prozent dafür sind, erreicht die Zustimmung bei den Über-50-Jährigen satte 68 Prozent. Eine alternde Gesellschaft entwickelt Sympathien für einen Arbeitsdienst, von dem sie selbst zum Großteil nicht betroffen wäre. Dabei müsste, wer das mit dem gesellschaftlichen Zusammenhalt zu Ende denkt, zwangsläufig zu anderen Antworten kommen. Entweder: kein Pflichtdienst für niemanden. Oder aber: ein Pflichtdienst für alle. Für Männer und Frauen, für junge Menschen, für alte Menschen. Ich plädiere für die zweite Option.

"Es wird mit Freiwilligkeit nicht funktionieren"

Bevor ich sage, warum, ein paar Worte zur Gar-nichts-Alternative. Für die existieren ebenfalls gewichtige Argumente. Das formal stärkste lautet: Anders als die Wiedereinführung der nur ausgesetzten Wehrpflicht würde eine allgemeine Dienstpflicht selbst nur für junge Menschen eine Verfassungsänderung erfordern, weil das Grundgesetz Zwangsarbeit unabhängig von Form, Umfang und Rechtfertigung untersagt.

Das Grundgesetz könnte man mit der nötigen Mehrheit ändern. Doch legen juristische Gutachten, ausgearbeitet unter anderem von den Wissenschaftlichen Diensten des Bundestages, nahe: Eine Dienstpflicht für alle würde dann immer noch gegen das Völkerrecht, insbesondere gegen die Europäische Menschenrechtskonvention, verstoßen. Einzig mögliche Ausnahmen wären demnach der Wehrdienst und ein davon abgeleiteter Ersatzdienst, außerdem vorübergehend angeordnete Einsätze bei Notständen oder Katastrophen oder "Dienst im Rahmen normaler Bürgerpflichten" wie allgemeine Meldepflichten, Deichschutz oder Streuen bei Glätte. Sonst nichts. Punkt.

Lohnen angesichts einer derart klaren Rechtslage überhaupt weitere Diskussionen? Fest steht: Sie laufen längst auf Hochtouren. Zwar heißt es im schwarz-roten Koalitionsvertrag: "Wir schaffen einen neuen attraktiven Wehrdienst, der zunächst auf Freiwilligkeit basiert." Doch die öffentliche Debatte bewegt sich in eine andere Richtung: Zuletzt argumentierte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier für eine Rückkehr zur Wehrpflicht für den Fall, dass nicht genügend Freiwillige zusammenkämen – während Experten wie der Potsdamer Militärhistoriker Sören Neitzel prognostizieren, dass genau das passieren wird: "Es wird mit Freiwilligkeit nicht funktionieren."

Ein geschlechts- und altersübergreifender Pflichtdienst

Und je lauter die Forderungen nach einer Rückkehr der Wehrpflicht werden, desto leidenschaftlicher wird auch die Debatte über eine allgemeine Dienstpflicht als Alternative geführt. Und am Ende, so meine Prognose, wird man versuchen, diese so zu definieren, dass sie doch irgendwie zum Völkerrecht passt. Womit ich bei meinem Plädoyer bin. Wenn schon eine allgemeine Dienstpflicht, dann wirklich allgemein: geschlechts- und altersübergreifend. Natürlich müsste sie anders organisiert sein als die traditionelle Wehrpflicht. Sie müsste zu Lebensphasen und Lebensleistung passen, flexibel sein. Aber auch unausweichlich.

Zugegeben: Am einfachsten wäre die Umsetzung bei den jungen Menschen. Jeder junge Mann und jede junge Frau könnte zum Beispiel mit einer Art negativem Pflichtdienst-Konto ausgestattet in die Volljährigkeit starten. 24 Monate, die entweder am Stück oder in mindestens einmonatigen Abschnitten abgeleistet werden müssten, Zeitpunkt: weitgehend frei wählbar. Allerdings: Die Hälfte der 24 Monate bis spätestens zum 30. Lebensjahr, die zweite Hälfte bis spätestens 70.

Auch die Babyboomer müssten ran

Als Wehrdienst, als Sozialdienst, im Katastrophenschutz. Ein dafür zuständiges Amt würde die infrage kommenden Formate prüfen, zertifizieren und das "Konto" aktuell halten – bis die gesamte Dienstzeit abgeleistet ist.

Natürlich müsste es Ausnahmen geben: Eine Untauglichkeit könnte wie beim Wehrdienst schon in jungen Jahren oder irgendwann später bescheinigt werden. Und Kinder-Erziehungszeiten oder die Pflege von Familienangehörigen würden angerechnet. Ja, so entstünde im Einzelfall das Risiko, dass jemand in der Lebensbilanz mehr leistet, als er nach verschiedenen Anrechnungen gemusst hätte. Aber wäre das so entsetzlich? Umgekehrt würde auf diese Weise jedes Engagement für Mitmenschen und Gesellschaft gleichermaßen wertgeschätzt.

Wie aber die aktuell Älteren in ein solches System einbeziehen? Mein Vorschlag: Bei allen, die zum Zeitpunkt der Einführung über 18 sind, halbiert sich die Pflicht auf zwölf Monate. Außerdem werden auch im Nachhinein alle bereits geleisteten Wehr- und Sozialdienste, Erziehungs- und Pflegezeiten angerechnet. Im Gegenzug aber müssten alle, bei denen Zeiten verbleiben, diese tatsächlich noch leisten. Ob in der Kita, als Schülerlotse oder in der Suppenküche: Gerade für die besonders aktive und große Generation der Babyboomer, die jetzt in Rente geht, wäre vielerlei vorstellbar und zugleich erfüllend. 

Sogar Alice Schwarzer ist dafür

Bevor Sie mit dem "Ja, aber" beginnen, tun Sie mir den Gefallen und durchdenken Sie für einen Moment die enorme Wirkung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt, der die Einbindung beider Geschlechter und aller Generationen bedeuten würde. Außerdem die zusätzliche Würdigung sonstigen Engagements durch die Anrechnung – und die leichtere Akzeptanz des Pflichtdienstes durch die junge Generation, die immer noch die Hauptlast tragen würde.

Ein Geben und Nehmen: Der Staat wäre im Gegenzug verpflichtet, dafür zu sorgen, dass ausreichend Stellen und Angebote für die Pflichterfüllung vorhanden und zugänglich sind. Eine nicht zu unterschätzende logistische Aufgabe. Natürlich bin ich nicht der Erste mit einer solchen Forderung. Ein Pflichtjahr gleichermaßen für Männer und Frauen? Befürwortet inzwischen laut ihrem Magazin Emma auch Alice Schwarzer: Frauen verlangten gleiche Rechte: beim Lohn, im Haushalt, in der Elternschaft. Das müsse auch für Pflichten gelten. Ein Pflichtjahr für alle Generationen? Schon 2022 bekräftigte Bundespräsident Steinmeier, dass ein verpflichtender sozialer Dienst auch für Ältere ein Weg zu mehr Miteinander in der Gesellschaft sein könne.

Ein letzter Gedanke: Wie wäre es, das Pflichtkonto bei den 18-Jährigen parallel einzuführen mit einer großen BAföG-Reform und einem Bildungskonto für alle? Ein garantierter Mindestbeitrag zur Bildungsfinanzierung für alle, unabhängig von den Eltern, einsetzbar ebenfalls ein Leben lang. Damit wäre es komplett: ein zukunftsfähiges System des Gebens und Nehmens in einer alternden Gesellschaft.

Dieser Artikel erschien zuerst im Tagesspiegel.


Wer ist "Babyboomer"?

Der Begriff ist nicht eindeutig definiert. Meist werden so Menschen bezeichnet, die während des Geburtenanstiegs nach dem Zweiten Weltkrieg zur Welt gekommen sind.

Das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung setzt den Zeitraum des Babybooms in Deutschland von Mitte der 1950er- bis Ende der 1960er-Jahre an.


 

Kommentare

#1 -

Kanzler; Birgit | Mi., 23.07.2025 - 10:44

Lieber Herr Wiarda, zuerst war ich nach der Überschrift etwas schockiert. Wie bitte? ich soll was machen? Mit 56 Jahren noch irgendwelche Pflichtstunden? Aber nachdem ich Ihren Artikel gelesen habe und Ihre Vorstellungen dazu, bin ich mit Ihnen voll einer Meinung. ich drücke die Daumen , dass diese Idee auch nur ansatzweise Gehör findet.

#2 -

Ulrich Marsch | Mi., 23.07.2025 - 10:46

Wenn ich Bruno Merk, Jurist und früherer Bayerischer Innenminister, zitieren darf: 

ein Land, dass 90 Mrd Euro für Urlaub ausgibt, darf keinen Pflichtdienst einführen (Zahlen von 2023, Stats. Bundesamt)

#3 -

Wolfgang Kühnel | Mi., 23.07.2025 - 10:59

Es ist seltsam: Bei der Bildung vergleichen wir uns ängstlich mit anderen Ländern, denn es gibt ja das PISA-Ranking. Bei der Wehrpflicht und dem Pflichtjahr aber wird nie erwähnt, was die anderen machen. Dr Google teilt auf Anfrage mit:

"Griechenland, Türkei, Estland, Norwegen - das sind die letzten NATO-Länder mit Wehrpflicht. Einige Staaten wie die USA oder Großbritannien haben den Systemwechsel zur Berufsarmee schon lange vollzogen."

Sind Griechenland und die Türkei jetzt unsere Vorbilder, denen wir nacheifern? Und welche anderen europäischen oder nordamerikanischen Länder haben einen allgemeinen Pflichtdienst wie im Artikel beschrieben?

 

#3.1 -

Gast | Di., 29.07.2025 - 17:07

Antwort auf von Wolfgang Kühnel (nicht überprüft)

Dr. google irrt. Unter anderem hat Finnland noch eine Wehrpflicht - und gilt als eines der wehrfähigsten Länder dieser Erde (Im, Verhälrtnis zur Bevölkerungsstärke). Auch Schweden hat eine eingeschränkte Wehrpflicht.

#4 -

Penny Woeful | Mi., 23.07.2025 - 11:08

Ich halte das prinzipiell für eine gute Idee. Wichtig wäre wirklich, wenn persönliche Care-Zeiten (sowohl Elternzeit als auch Pflege von Angehörigen) angerechnet würden. Das würde womöglich auch zu mehr Gleichberechtigung führen. Hilfreich wäre zudem, auch für diejenigen, die nicht gerne mit Menschen arbeiten, Optionen zu haben, eher im Bereich Organisation von Freiwilligenarbeit zB. 

#5 -

Christian Busold | Mi., 30.07.2025 - 16:18
Eigentlich hätte Herrn Wiardas Beitrag mit nur einem Satz enden können: "Eine allgemeine Dienstpflicht in Deutschland ist und bleibt verboten."
 
Der Autor erwähnt zahlreiche juristische Gutachten dahingehend und fragt treffend: "Lohnen angesichts einer derart klaren Rechtslage überhaupt weitere Diskussionen?" Das hätte er redlich verneinen müssen : si tacuisses!
Doch um sein Jubel-"Plädoyer" für eine A.D. trotzdem noch ausbreiten zu können, behilft er sich mit der kühnen Mutmaßung, Politiker würden versuchen, eine A.D. "irgendwie doch passend zum Völkerrecht zu definieren."
 
Das aber wird nicht gelingen können! Denn das Grundgesetz hat - aus schlechten NS-Erfahrungen mit in- und ausländischen Zwangsarbeitern sowie Reichsarbeitsdienst - in Art. 12 GG explizit grds. je Zwangsarbeit verboten. Das zitiert der Autor korrekt, hält jedoch dazu irrig eine "Verfassungsänderung" für möglich. 
 
Jedoch abgesehen davon, daß die dafür nötige 2/3 Mehrheit im Bundestag mittelfristig ausgeschlossen ist, wäre solche Änderung auch ihrerseits durch das Grundgesetz ausgeschlossen.
Denn Art. 79 Abs. 3 GG bestimmt explizit: "Eine Änderung des Grundgesetzes, durch die in den Artikeln 1 und 20 niedergelegten Grundsätze berührt werden, ist unzulässig.
Also ist auch eine Änderung des Zwangsarbeits-Verbots im o.g. Art. 10 unzulässig; somit kann und wird es keine Zwangsarbeit durch eine A.D. geben.
 
Zum Glück. Schluß der Debatten darüber: auf zu Wichtigerem!
 
Und falls es wider alles Erwarten doch eine A.D. ins Bundesgesetzblatt schaffen sollte, würde ich - als u.U. mitbetroffener 'Boomer' klagebefugt - sofort Verfassungsbeschwerde dagegen erheben!
 
I.ü. stimme ich dem Autor und dem zitierten Sönke Neitzel zu: die benötigten 60.-80.000 zusätzlichen Soldaten wird die Bundeswehr nicht durch Freiwillige bekommen, sondern leider nur durch Wiedereinführung der Wehrpflicht (zulässig nur für Männer).

#5.1 -

Wolfgang Kühnel | Mi., 06.08.2025 - 09:20

Antwort auf von Christian Busold (nicht überprüft)

Der Autor schweigt auch zu der Frage, was davon auch für Ausländer gelten soll, die dauerhaft im Lande leben. Deren Zahl ist ja nicht ganz unerheblich. Das betrifft auch eine Regelung, ab welcher Frist nach Einbürgerung die Regeln für eingebürgerte Ausländer so gelten sollen wie für einheimische Deutsche. In unseren Pflicht-Schulen gibt es schon Forderungen nach Gebetsräumen, das kommt dann selbstverständlich in allen Bereichen, wo Pflichtdienstleistende tätig sind. Schließlich und endlich sollten wir nach Israel schauen, wo die Ultraorthodoxen sich beharrlich dem sonst üblichen Pflichtdienst entziehen wollen, einfach mit einer fadenscheinigen religiösen Begründung. Auf das Bundesverfassungsgericht käme viel Arbeit zu.

#6 -

Dominique Bediako | Mi., 30.07.2025 - 22:48

Prinzipiell kann ich nachvollziehen, dass neben den jungen Leuten auch die älteren aufgefordert sein sollten, Dienste an der Gesellschaft zu erbringen. Dennoch sehe ich einige Probleme.
Der Anteil ehrenamtlich tätiger Menschen liegt bei Älteren höher als bei den jüngeren, vgl. https://de.statista.com/infografik/28885/anteil-der-ehrenamtlichen-in-deutschland/. Insgesamt steigt das Engagement in Deutschland ohnehin schon kontinuierlich: https://de.statista.com/infografik/16302/anteil-freiwillig-engagierter-personen-in-deutschland/. Allein im Zivil- und Katastrophenschutz sind über 1,7 Millionen Menschen tätig.
Wenn man davon ausgeht, dass älteren (und ggf. auch jüngeren) Menschen ein ehrenamtliches Engagement oder ein Freiwilligendienst sowie Erziehungs- und Pflegezeiten angerechnet würde, so bezöge sich dies auf solche Zeiten und Tätigkeiten, die offiziell anerkannt werden könnten. Für ein Engagement, zu dem kein Nachweis vorliegt oder das informell erbracht wurde, gälte dies allerdings nicht, und Nachweise im Nachhinein zu erbringen, dürfte älteren Menschen schwer fallen.
Hinzu kommt, dass immer ältere Menschen einbezogen würden (derzeit ab 66, bald ab 67 Jahren, und in Zukunft vielleicht noch ältere Personen). 
Und ein Letztes: so weit ist die Gleichstellung noch nicht gediehen, dass ein Pflichtdienst für Frauen zu mehr Gerechtigkeit unter den Geschlechtern führt: Frauen leisten im privaten Kontext durchschnittlich 44,3 % mehr unbezahlte Care-Arbeit als Männer (Destatis 2024) ... ich plädiere also im Fall einer Einführung einer Dienstpflicht auch für Frauen zumindest für eine paritätische Elternzeitpflicht.

#7 -

Stefan | Mi., 03.09.2025 - 15:09

Die Wiedereinführung der Wehrpflicht wird von einer Mehrheit der Bevölkerung befürwortet. Kein Wunder, denn die Mehrheit ist inzwischen so alt, dass sie nicht mehr selbst betroffen wäre. Wie wäre es denn, wenn alle Wehrpflichtbefürworter sich freiwillig melden oder die 57-63 jährigen Vorruheständler eingezogen würden. Die Vorteile liegen auf der Hand: Die meisten dieser Personen waren bereits bei der Bundeswehr, können also schon schießen oder Panzer fahren usw... Zudem müssen für die im Kriegsfall unvermeidlichen Opfer keine Renten mehr bezahlt werden und zum Erhalt der Bevölkerung tragen die entsprechenden Jahrgänge auch kaum mehr bei.
Also Win Win Win...
Ich würde gerne die Reaktionen dazu hören :-)

#7.1 -

Silvi | Do., 16.10.2025 - 11:16

Antwort auf von Stefan (nicht überprüft)

Hallo Stefan zu deinem Kommentar.

Na ja das sehe ich etwas anders.

Erstens hat mein Mann schon Wehrdienst geleistet. Dann habe ich bei meiner ersten Tochter schon nach 8 Wochen wieder arbeiten gehen müssen , kein Geschenk vom Staat wie Erziehungsgeld ein Jahr nix arbeiten und Geld bekommen beim Kind bleiben. Keine Ganztags Kita. Kindergeld noch 50 DM. 

Ein Arbeitsleben lang im Sozialen Beruf gearbeitet. Wenn man Mal länger krank war musste man noch zum Sozialdienst oder die Kontrolle stand vor der Tür . Nix mit 3 Tage ohne Arzt krank. Arbeitsamt ein Witz , wenn man die Arbeit nicht angenommen hatte kein Geld. Dann müssen wir unsere Rente die nicht Grad üppig ist versteuern. Obwohl wir den Rentenbeitrag schon beim Lohn versteuert haben. Das hat sich ja geändert, aber davon konnte ich nicht Profitieren. Ich arbeite  einmal wöchentlich bei der Familienhilfe, wo sind da die Jungen, es besteht der größte  Teil aus Frauen über 50-78 Jahre. Was wollen die Jungen noch von uns raus haben. Am liebsten wäre es manchen wenn man abkratzt dass man die Rente verjubeln kann. Dann sollen die Alten noch einen eventuellen Krieg führen.

Aber gut dass da nicht alle so sind, es gibt Junge und da gehören meine Kinder und Enkel dazu. Auch im Bekanntenkreis. Die Arbeiten und engagieren sich sozial.

Vielen Jungen Menschen täte ein Soziales Jahr gut. Dann würden sie wieder einmal lernen was Sozialverhalten ist. Dann würde vielleicht das Verhältnis zwischen Jung und Alt etwas besser werden. 

 

 

#8 -

Bernhard | Mo., 20.10.2025 - 20:44

Vorab, ich bin absolut gegen die Einführung irgendwelcher Zwangsdienste! Innovation und Engagement erreicht man mit motivierten Mitarbeitern, die sich aus eigenen Stücken für eine Tätigkeit begeistern können (meine Berufserfahrung).
Zum Thema Wehrdienst: Laut Boris Pistorius fehlen zur Zeit ca. 80.000 Soldaten, das entspricht etwa 3,3% der 2,4 Mio Bürger in der Altersgruppe 18-20. Glaubt man den Umfragen von Forsa und anderen Instituten, wären ca. ein Drittel der Betroffenen für eine Wehrpflicht und zwei Drittel dagegen. Die Anzahl der Befürworter wären dann ca. 800.000 Personen, die eigentlich den Karriere-Centern der Bw die Türe einrennen müssten. Wären davon nur 10% wirklich tauglich - ein Wert, der weit unter dem damaligen Tauglichkeitsanteil von ca. 50% von 2008 liegt - hätten wir doch keine Probleme mit zuwenig Bewerbern haben dürfen, oder? Allerdings habe ich angesichts der realen Bewerberzahlen einen ganz anderen Verdacht: Die Umfragen sind entweder Fake oder überhaupt nicht repräsentativ! Also muss die Bw ihre Planstellen attraktiver ausgestalten und verkrustete alte Strukturen aufbrechen: Mitspracherecht bei der Verwendung, heimatnahe Einsetzung, konstruktives Teambuilding u. ä. Das Führungspersonal der Bw muss endlich lernen, ihre Mitarbeiter angemessen wertzuschätzen und nicht als willenlose Befehlsempfänger zu behandeln.

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