Vertrauen verteidigen, Wissen vermitteln
Warum Wissenschaftskommunikation zur Schlüsselfrage für Demokratie und Fortschritt wird – und was passieren muss, damit sie noch stärker wirken kann. Ein Gastbeitrag von Sebastian Grote und Monika Landgraf.
Monika Landgraf leitet als Direktorin die Unternehmenskommunikation der Fraunhofer-Gesellschaft und ist Sprecherin des Fraunhofer-Präsidenten. Sebastian Grote leitet als Head of Communications die Kommunikation der Helmholtz-Gemeinschaft und ist Sprecher des Helmholtz-Präsidenten.
Fotos: Markus Breig/Phil Dera-Helmholtz.
WISSENSCHAFTSKOMMUNIKATION ist heute weit mehr als eine Brücke zwischen Forschung und Öffentlichkeit. Sie hat sich zu einer unverzichtbaren Schlüsselkompetenz für zukunftsorientierte Gesellschaften entwickelt. Themen wie die Corona-Pandemie, Energiewende oder die Debatte zur Social-Media-Nutzung bei Kindern und Jugendlichen zeigen, wie wichtig ein wissensbasierter Dialog ist. Ziel guter Wissenschaftskommunikation ist es dabei vor allem, Wege und Lösungen aufzuzeigen, wie Forschung und Innovation unser Leben nachhaltig verbessern. Zudem hilft sie dabei, dass neueste Erkenntnisse rasch ihren Weg in die Anwendung finden. Wissenschaftskommunikation muss sich deshalb immer an gesellschaftlichen Fragen und Bedarfen ausrichten. Etwa: Wie setzen wir die Möglichkeiten generativer künstlicher Intelligenz zum Wohle der Menschheit ein? Oder wie müssen wir unsere Ressourcen bei der Entwicklung eines nachhaltigen Energiesystems verteilen, um die Klimaziele zu erreichen?
Die Kommunikation wissenschaftlicher Erkenntnisse hilft dabei, auf politischer, gesellschaftlicher aber auch auf individueller Ebene kluge und oft auch mutige Entscheidungen zu treffen. Die Betonung liegt dabei immer auf dem unterstützenden Charakter. Wissenschaftskommunikation schafft die Basis für fundierte Entscheidungen. Sie kann aber die Verantwortung, Entscheidungen zu treffen, nie ersetzen.
Akzeptanz für Wissenschaft ist nicht selbstverständlich
In einer repräsentativen Umfrage des Wissenschaftsbarometers geben 55 Prozent der Befragten an, dass sie Wissenschaft und Forschung vertrauen. Der Wert ist solide, löst aber keinesfalls Jubel aus – zumal die Gefahr von Desinformationskampagnen im Zeitalter der künstlichen Intelligenz, globaler Konflikte und gesellschaftlicher Spaltung massiv zunimmt. Die Akzeptanz für Wissenschaft – das nehmen wir schmerzhaft mit Blick auf internationale Wissenschaftspartner wahr – ist keinesfalls selbstverständlich, zumal das Vertrauen auch hierzulande zu bröckeln droht. Die Folgen können verheerend sein: Wenn faktenbasiertes Wissen nichts mehr zählt, dann zählt nur noch die Meinung der Stärkeren. Deshalb braucht es mehr als Appelle: Politik, Wissenschaft, Medien und Wirtschaft müssen gemeinsam Verantwortung übernehmen, damit Fakten wieder Gewicht bekommen.
Es war ein wichtiges Zeichen, dass die Bundesregierung Wissenschaftskommunikation als Thema in den Koalitionsvertrag aufgenommen hat und deren Bedeutung unter anderem in der vor einigen Wochen veröffentlichten Hightech Agenda hervorhebt. Doch bis heute bleiben die Ziele zur Wissenschaftskommunikation abstrakt und auch ein zeitlicher Fahrplan zu ihrer Umsetzung ist noch nicht bekannt. Die Aufwertung der Wissenschaftskommunikation ist dabei keine Aufgabe allein für die Politik oder für die Forschungsorganisationen und Hochschulen. Es ist eine Aufgabe, der wir uns als gesamte Gesellschaft stellen müssen. Drei Themen erscheinen uns dabei besonders dringlich:
1. Wissenschaftskommunikation stärker an Lösungen für die Gesellschaft ausrichten
Im Koalitionsvertrag heißt es, Wissenschaftskommunikation müsse fester Bestandteil von Wissenschaft und Forschungsförderung sein. Man setze im Rahmen des Pakts für Forschung und Innovation ein Ziel. Dieses Bekenntnis zur Wissenschaftskommunikation klingt soweit ermutigend. Doch die Mittel werden noch zu häufig mit der Gießkanne verteilt, insbesondere wenn Wissenschaftskommunikation Teil des Pflichtenheftes für Projektanträge wird. Grundsätzlich ist natürlich jede Forschung wert, dass darüber kommuniziert wird. Bei der Vielzahl und Komplexität an Forschung braucht es aber zwingend eine strategische Fokussierung. Pflichtkommunikation nützt niemandem – sie verwässert, was eigentlich Wirkung entfalten soll. Vielmehr kommt es darauf an, wissenschaftliche Antworten auf die drängendsten Fragen der Gesellschaft zu kommunizieren - und wie wir die Forschungsergebnisse zum Nutzen der Menschen umsetzen und in die Anwendung bringen können. Dazu ist ein kontinuierlicher und direkter Dialog mit Öffentlichkeit und Stakeholdern, insbesondere auch der Wirtschaft und der Politik, wichtig. Raus aus dem Elfenbeinturm hieß einst, überhaupt zu kommunizieren. Inzwischen geht es eher darum, von einem Grundrauschen der Content-Produktion wegzukommen, das sich durch den Einsatz von KI noch einmal massiv verstärken wird. Wir brauchen nicht mehr Wissenschaftskommunikation, wir brauchen zielgerichtetere Wissenschaftskommunikation.
2. Die Rahmenbedingungen für Wissenschaftsjournalismus verbessern
Die Koalitionspartner haben sich außerdem darauf geeinigt, eine unabhängige Stiftung für Wissenschaftskommunikation und -journalismus zu gründen. Dieses Vorhaben, das übrigens nicht zum ersten Mal im Koalitionsvertrag steht, ist wichtig, um dem Trend abnehmender wissenschaftsjournalistischer Kompetenz in Redaktionen entgegenzuwirken. Für sich allein genommen reicht das jedoch noch nicht aus. Wissenschaftsjournalismus befindet sich in einem ungleichen Wettbewerb mit den Anbietern von Social-Media-Plattformen, die kaum für die verbreiteten Inhalte haften. Wir brauchen daher eine Medienlandschaft, die Tech-Konzerne stärker in die Haftung für Desinformation und Hatespeech nimmt und in der Monopolstellungen überwunden werden. Hierfür müssen auf europäischer und nationaler Ebene die Rahmenbedingungen für eine demokratiefördernde Medienlandschaft verteidigt und mit Blick auf die zunehmende Fragmentierung teils neu gesteckt werden. Das jüngst in dem Adtech-Fall verhängte Bußgeld gegen Google zeigt, dass die EU-Kommission trotz drohender Gegenmaßnahmen durch die Trump-Administration diese Aufgabe erfüllen kann. Doch ohne eine starke, unabhängige Wissenschaftsberichterstattung bleibt jede Regulierung ein stumpfes Schwert.
3. Durch klare Kommunikation die Resilienz des Wissenschaftssystems stärken
Schließlich erfordern die Herausforderungen unserer Zeit eine Wissenschaftskommunikation, die weit über den Dialog zu wissenschaftlichen Erkenntnissen hinausgeht und Meta-Themen der Wissenschaft zunehmend in den Fokus nimmt. Eine der gefährlichsten Entwicklungen ist die Verbreitung von Desinformation und Anfeindungen von Forschenden. Solche Handlungen müssen unmissverständlich geächtet werden. Eine Gesellschaft, in der Forschende aus der Öffentlichkeit gedrängt werden, akzeptiert Selbstzensur, schwächt die demokratische Diskussionskultur und verhindert letztendlich Innovation. Die Initiative SciComm-Support, die angefeindete Forschende unterstützt und präventive Strukturen aufbaut, ist deshalb ein wichtiger Schritt, um diesen Tendenzen entgegenzuwirken. Umso erfreulicher ist, dass die Politik dies erkannt hat und für SciComm-Support künftig auch Mittel aus dem Bundeshaushalt zur Verfügung stellt. Resilienz im Wissenschaftssystem ist aber auch auf vielen weiteren Ebenen notwendig. Deutlich wird das derzeit unter anderem in den Abhängigkeiten – vor allem von den USA – bei Forschungsdateninfrastrukturen. Zu den großen Meta-Themen der Wissenschaftskommunikation zählt außerdem der Dialog darüber, wie Forschung zu Sicherheit und Verteidigung beitragen kann. Ein Thema, das in Zeiten von Zivilklauseln lange gemieden wurde, aber vor dem Hintergrund neuer geopolitischer Realitäten dringend eine gesellschaftliche Auseinandersetzung erfordert. Wissenschaftskommunikation sollte solche Meta-Themen immer mitdenken und zunehmend in den Fokus stellen.
Es wird deutlich, dass diese drei Aufgaben nicht als voneinander unabhängige Säulen zu betrachten sind, sondern zusammengedacht werden müssen, damit Wechselwirkungen und Synergien entstehen. Die vergangenen Monate haben wie im Zeitraffer gezeigt, was auf dem Spiel steht, wenn das Vertrauen in Wissenschaft erodiert und wissenschaftliche Erkenntnisse mit Meinungen beliebig gleichgestellt werden. Wie schnell ein kritisches Ausmaß an Erosion eintreten kann, zeigt ein Blick auf die internationale Bühne. Noch haben wir Zeit, dem entschlossen durch engagierte, faktenbasierte und lösungsorientierte Wissenschaftskommunikation entgegenzuwirken.
Kommentare
#1 - must try harder
Die Autoren scheinen Wissenschaftskommunikation mit Wissenschaftslobbyismus zu verwechseln. Es gibt gewaltige Fehlentwicklungen, die ganze Fächergruppen betreffen und journalistisch begleitet gehören: Die Sozialwissenschaften haben einen manifesten Replikationsskandal, machen aber weiter wie bisher. Die Geisteswissenschaften, die einst Bildungswissenschaften waren, haben sich dermaßen dekonstruiert, daß heute kaum noch jemand den über Jahrtausende bewährten humanistischen Ansatz pflegt. Die naturwissenschaftliche Forschung ist überbürokratisiert, zu risikoscheu und hat --speziell in der Biomedizin-- ebenfalls Qualitätssicherungsprobleme. Und überall gibt es zu viele Karrieristen und zu wenige Wahrheitssucher.
#1.1 - diverse Kommunikation
Laut offiziellen Angaben leitet Frau Landgraf bei der Fraunhofer-Gesellschaft einerseits das Arbeitsgebiet "Wissenschaftskommunikation" und andererseits das Arbeitsgebiet "Unternehmenskommunikation", alles auf einer Web-Seite:
https://www.fraunhofer.de/de/presse/presseinformationen/2024/maerz-2024/monika-landgraf-wechselt-zu-fraunhofer.html
Offenbar gilt in solchen Kreisen beides ja als quasi dasselbe. Vielleicht ist dabei die Vorstellung, Wissenschaft sollte so ähnlich organisiert werden wie Unternehmen. Das könnte doch sogar Präsident Trump gefallen, oder nicht? Am Schluss des o.a. Links ist sogar von dem "Bundesverband Hochschulkommunikation" die Rede. Das magische Dreieck Wissenschaft -- Hochschulen -- Unternehmen.
#1.1.1 - No conflict, no interest?
@Kühnel Das ist noch nicht mal alles: Die Autorin ist ausweislich der von Ihnen zitierten Presseerklärung bei Fraunhofers außerdem "Pressesprecherin des Präsidenten". Als hätte es den Neugebauer-Skandal mit seinen diversen Interessenskonflikten nie gegeben.
Mir ist auch keine US oder UK Spitzenuni bekannt, die sich eine "Pressesprecherin des Präsidenten" leistet, ob in Personalunion oder nicht. Hat halt ein Geschmäckle, wenn institutionelle und persönliche Interessen verquickt werden.
#1.1.1.1 - Warum nicht beides?
In eigener Sache als Pressesprecher des Wissenschaftsverlags Springer Nature möchte ich dagegenhalten, dass ich die Förderung guter Wissenschaftskommunikation durchaus als Teil meines Jobs sehe. Das bedeutet aus meiner Sicht nicht automatisch einen Interessenskonflikt, oder dass man Wissenschaft wie ein Unternehmen organisieren möchte.
Was Kommunikationsprofis auszeichnet, ist, dass sie wichtige Inhalte passend für das jeweilige Publikum aufbereiten. Das ist eine Ressource, die ich gerne im Sinne des Allgemeinwohls einsetzen möchte, und wenn Kolleginnen und Kollegen wie Frau Landgraf das auch tun, dann finde ich das grundsätzlich prima, zumal ja offensichtlich Bedarf besteht.
#2 - zielgerichtetere Wissenschaftskommunikation
Ich kann Ihnen nur emphatisch zustimmen! Die Frage ist nur, wie wir zielgerichtetere Wissenschaftskommunikation und besseren Dialog praktisch hinbekommen. Hier zeichnet sich schon ab, dass es dafür Koordination und Organisation bedarf und das nicht allein die kommunizierenden Forschenden bewältigen können. Ich würde dafür plädieren, die Stärken der wissenschaftlichen Einrichtungen dafür gezielt zu nutzen. Hochschulen können sehr viele Funktionen hier erfüllen, Museen sind besonders stark im direkten Kontakt mit Bürger:innen, Intermediäre Einrichtungen bereiten Wissen für Politik und Journalismus auf, Forschungsverbünde können spezifische Facherkenntnisse zu Lösungswissen übersetzen ... Durch diese Differenzierung wird die große Aufgabe besser handhabbar und nutzt jeweilige Stärken. Wünschenswert wäre dann noch, dass diese Prozesse systemisch beobachtet und gefördert werden.
#3 - Dienstleister Wissenschaft?
Sowohl in der Kommunikation als auch in der Förderung nehme ich zunehmend wahr, dass Wissenschaft als Serviceleistung einer Gesellschaft wahrgenommen/gedeutet wird. Wir haben Probleme, diese sollen durch Forschung nach innovativen Lösungen gelöst werden. Dazu beauftragen wir die Wissenschaft, die soll das mal machen.
Dieses Bild von Wissenschaft ist natürlich falsch und gefährlich und das wissen doch eigentlich auch alle. Wissenschaft braucht Freiraum, auch um Fragen zu adressieren, die wir als Gesellschaft noch gar nicht als Problem erkannt haben oder Lösungen zu (er)finden, nach denen wir gar nicht gefragt oder gesucht haben. Nur so gelingt Fortschritt.
Dennoch tun Politik, Wirtschaft und auch Medien oft so, als könne man Innovationen bestellen. Tun wir der Wissenschaft einen Gefallen, wenn wir dieses Narrativ nun in der Kommunikation auch noch befördern bzw. priorisieren? Oder verstehe ich den Punkt 1 falsch?
Meine Forderung #1 an die Wisskomm wäre, nicht nur über Ergebnisse, sondern über Prozesse zu kommunizieren bzw. diesen Aspekt zu priorisieren: Wie funktioniert Wissenschaft? Wie arbeitet sie, was unterscheidet sie von anderen gesellschaftlichen Prozessen und Aktivitäten, was befähigt sie zu Innovationen? Wie gelingt der Transfer in die Praxis?
Den anderen beiden Punkten stimme ich vorbehaltlos zu. Und wie gesagt, vielleicht irre ich mich auch mit der Interpretation des Punktes 1.
#3.1 - Pull-Prinzip
Ich verstehe #1 so, dass die WissenschaftsKOMMUNIKATION sich mehr an Bedarfen in Politik und Gesellschaft orientiert und dazugehörige, passende Erkenntnisse aus der Wissenschaft sucht und vermittelt, um zielgerichteter und wirkungsvoller zu werden - vielleicht auch im Sinne wissenschaftsbasierter Politikberatung. Wissenschaftliche Forschung bleibt frei und soll nicht Auftragsforschung werden.
#3.1.1 - Blinder Flecken als Folge
So habe ich das auch im Grunde verstanden, aber dann meinen Gedanken vielleicht nicht zu Ende formuliert: Wenn wir in der Kommunikation nicht das abbilden, was in der Wissenschaft wie passiert, sondern vor allem die Ausschnitte, die gerade zur akuten Problemlösung gebraucht bzw. angefragt werden, sehe ich die Gefahr, dass sich der Eindruck von Wissenschaft als "Auftragsforschung" in Politik und Gesellschaft verstärkt und der Nutzen der Freiheit der Forschung zunehmend in Frage gestellt wird.
#3.3 - "Meine Forderung #1 an die…
"Meine Forderung #1 an die Wisskomm wäre, nicht nur über Ergebnisse, sondern über Prozesse zu kommunizieren bzw. diesen Aspekt zu priorisieren: Wie funktioniert Wissenschaft? Wie arbeitet sie, was unterscheidet sie von anderen gesellschaftlichen Prozessen und Aktivitäten, was befähigt sie zu Innovationen? Wie gelingt der Transfer in die Praxis?"
Bravo, ja. Vertrauen entsteht über Vertrautheit, über Transparenz; gute WissKomm kann Wissenschaft und ihre Institutionen als Teil der Gesellschaft vermitteln - gerne als wichtigen, gar essentiellen.
#4 - Gemischte Gefühle
Das sind im Prinzip erst einmal alles gute Vorschläge. Denn wer wollte es nicht, dass wissenschaftliche Erkenntnisse zielgerichtet, professionalisiert und quasi mit "wissenschaftlichem Gütesiegel" in die öffentliche Debatte eingebracht werden? Aber ich habe deswegen etwas gemischte Gefühle, weil die Kommunikation über wissenschaftliche Erkenntnisse so oft ins Normative wechselt. Ich denke manchmal, dass es im heutigen Wissenschaftsbetrieb fast schon wichtiger ist, dass jemand ein gesellschaftliches oder politisches Argument repräsentiert (und die normative Empfehlung gleich mitliefert), als dass man tatsächlich nur über die Erkenntnisse und daraus erwachsenden Handlungsoptionen informiert. Möglicherweise werden allein dann schon Studien und Projekte unternommen (oder finanziert), von denen man sich eine gute Kommunizierbarkeit wünscht, oder weil damit ein Diskurs angestoßen werden soll. Nur besteht dann eben die Gefahr, dass die Wissenschaft zumindest in manchen Bereichen nicht mehr als unabhängige Instanz, sondern als Instanz mit einer Agenda wahrgenommen wird. Ist das nicht eine reale Gefahr, dass das Vertrauen in die Wissenschaft zumindest in manchen Bereichen hierdurch schwinden könnte?
#5 - "In Zeiten von Zivilklauseln"?
Das Heraufbeschwören "neuer geopolitischer Realitäten" und damit die Freigabe zum Abschuss der guten alten Zivilklausel ist eine wohlfeile Preisgabe von Werten und Prinzipien im Dienste von Interessen; das hat natürlich mit "Realitäten" und Wissenschaftlichkeit wenig zu tun, sondern ist selber ein strategisches Framing, bzw. ein Echo von Geschrei, das man eigentlich am Boulevard erwartet.
Daher ist es schon fast humorig, wenn am Ende das Gleichsetzen von "wissenschaftlichen Erkenntnissen" mit "Meinungen" beklagt wird, genau also, was oben betrieben wird.
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